NVS: Pfaffenteichfähre in der Buswerkstatt

Neben den verschiedensten Kraftfahrzeugen wird auch das Schweriner Wahrzeichen instand gehalten

Schwerin • Wer die Petermännchenfähre auf dem Pfaffenteich bereits vermisst, kann ganz beruhigt sein – derzeit befindet sich das Schweriner Wahrzeichen in der Werkstatt auf dem Betriebsgelände des NVS. Hier wird das Schiff neben Bussen und anderen Kraftfahrzeugen auf Vordermann gebracht. Für Werkstattmeister Steffen Jäger bedeutet das: Es gibt jede Menge zu tun.

Alle vier Jahr wird die Winterpause für intensive Wartungs- und Verschönerungsmaßnahmen an der Pfaffenteichfähre genutzt. Zunächst werden Algen, Rost und Schmutz entfernt und der Rumpf abgeschliffen. Anschließend misst ein externer Sachverständiger an verschiedenen Punkten des Schiffs die Blechstärke. „Je nachdem müssen dann eben ganze Blechstücke auch ausgetauscht werden. Und natürlich rosten die Stellen entlang der Wasserkante schneller und werden mit der Zeit marode“, sagt Steffen Jäger. Für den neuen Anstrich fallen viele Demontagearbeiten an und auch die Antriebstechnik oder der Motor müssen begutachtet werden. „Das Interessante bei dieser Arbeit ist, dass die Fähre ja nochmal anderen physikalischen Einflüssen ausgesetzt ist als unsere Kraftfahrzeuge.“
Doch dort ist es nicht weniger spannend. Schließlich wollen insgesamt 40 Busse gehegt, gepflegt, gewartet und repariert werden. Dazu kommen noch verschiedene Fahrzeuge der Stadtwerke, WAG, SAS sowie der Feuerwehr. „Die Fahrzeuge kommen von unterschiedlichen Herstellern und jeder hat sein eigenes System. Da muss man sich manchmal ganz schön reinfriemeln“, so der Werkstattmeister.
Den Tank austauschen, die Hydraulik überprüfen, Fehler in der Elektronik oder der Abgasreinigung beheben und sämtliche Verschleißteile wie Bremsen, Motoren oder Achsen instand halten – von Steffen Jäger und seinen neun Mitarbeitern ist umfangreiches Know-how gefragt. Und schließlich müssen auch gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, kommen die Busse alle drei Monate zur Durchsicht in die Werkstatt. Zusätzlich werden sie nach
30.000 Kilometern einer kleinen Wartung und dann nach jeden 60.000 Kilometern einer größeren Wartung unterzogen. Was dabei auffällt: Die acht „alten“ Busse haben bis zu sieben Mal mehr Verschleiß als die neueren Modelle. „Deshalb hoffen wir natürlich sehr auf die Förderung vom Land zur Anschaffung von acht modernen Elektrobussen. Aufgrund des modernen, verschleißfesteren Antriebsystems, wären Reparaturen dann viel seltener notwendig.“