Neues Konzept für Einkaufszentrum

Stadtvertretung entscheidet am 18. Juni über Bebauungsplan

Schwerin • Aus den ehemaligen SKY-Märkten an der Güstrower Straße und im Köpmarkt sind bereits REWE-Filialen entstanden. Diese Veränderung hätte eigentlich auch den SKY-Markt im Nahversorgungszentrum in der Lessingstraße treffen können, doch die Verkaufsfläche ist für einen Vollsortimenter zu klein. Das ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen Eigentümer und REWE-Unternehmensvertretern. Auch zukünftig ist die Ansiedlung eines Vollsortimenters an diesem Standort wegen der kleinen Fläche unwahrscheinlich. Die Kayser & Kayser GbR aus Lübeck, der das Einkaufzentrum gehört, hat deshalb Pläne erarbeitet, um das Nahverso gungszentrum zukunftsfähig umzugestalten.
„Der Ortsbeirat wurde bereits früh über diese Ideen informiert. Die Pläne werden von uns begrüßt, denn das Nahversorgungszentrum bleibt erhalten oder wird sogar vergrößert”, berichtet Thomas Munzert, Vorsitzender des Ortsbeirats Weststadt. So sind auf dem Gelände mehrere Neubauten mit größerer Verkaufsfläche vorgesehen, in denen ein neuer Vollversorger und der vorhande Discounter ALDI unterkommen. Auch alle anderen Läden und Dienstleister, die aktuell im Nahversorgungszentrum angesiedelt sind, sollen zwar eine räumliche Veränderung erfahren, aber erhalten bleiben. So wird die Funktionsvielfalt des Zentrums gesichert. Der Hauptausschuss hat sich bei seiner Sitzung Anfang Mai bereits positiv zu den Plänen positioniert. Am 18. Juni entscheidet nun die Stadtvertretung in ihrer Sitzung über die Aufstellung des Bebauungsplans.
Werden die Pläne in die Tat umgesetzt, haben die ansässigen Gewerbe eine lange Bauzeit zu überstehen. Einen Baustellen-Manager, wie beispielsweise während der Bauarbeiten am Wittenburger Berg, wird es nach aktuellem Stand aber nicht geben.


Ist ein Baustellen-Manager für lange Maßnahmen erforderlich?

Sebastian Ehlers: Fraktionsvorsitzender CDU
Baustellen sind eine Belastung für Anlieger und Gewerbe. Leider sind die anderen Fraktionen in der Stadtvertretung unserem Vorschlag nicht gefolgt, Baufirmen eine Prämie für eine frühzeitige Fertigstellung von Baumaßnahmen zu zahlen. Am Wittenburger Berg haben wir gute Erfahrung mit einem Baustellen-Manager gemacht, der vor Ort bei Problemen vermittelt hat. Bei Baumaßnahmen dieser Größenordnung macht das Sinn, für kleinere Baustellen gibt es verantwortliche Bauleiter.

Henning Foerster: Fraktionsvorsitzender DIE LINKE
Das muss man von Fall zu Fall entscheiden. Bei lang andauernden, großen, innerstädtischen Baumaßnahmen mit hohem Betroffenheitsgrad für Anwohner, Gewerbetreibende und Verkehrsteilnehmer, macht ein solcher „Kümmerer“ sicher Sinn. Er löst operative Probleme, wie die Begehbarkeit der Gehwege, die Anlieferung für Geschäfte sowie die Müllabfuhr von anliegenden Grundstücken und stellt so ein wichtiges Bindeglied zwischen Baufirma, Betroffenen und Verwaltung dar.

Christian Masch: Fraktionsvorsitzender SPD
Für große Bauvorhaben, wie zuletzt in der Wittenburger Straße, sind „Baustellen-Kümmerer“ sinnvoll. Anlieger brauchen gerade bei längeren Baumaßnahmen einen Ansprechpartner, der Probleme unkompliziert löst. Generell ist das aber nicht erforderlich. Baubetreuer, die mit den Planungsbüros und Bauleitungen den Bau kontrollieren, gibt es. Entscheidend ist, dass die Wünsche, Vorschläge und Beschwerden von Anliegern schnell aufgegriffen und geprüft werden.

Silvio Horn: Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger
Eines gesonderten Baustellen-Managers, dessen Position zudem mit Kosten für die Stadt verbunden wäre, bräuchte es aus unserer Sicht nicht. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass die Verwaltung eine ordentliche Planung vorweist und gute Firmen gebunden werden. Letztlich traten nur bei extrem großen (Marienplatz) oder bei umstrittenen Bauvorhaben (Gleisverlegung Wittenburger Berg) Probleme auf, die auch durch die Verwaltung zu lösen gewesen wären.