Neuer Kanal hält Starkregen besser stand

Koordinierte Baumaßnahme plangerecht fertig

Schwerin • Es gibt gleich mehrere gute Nachrichten zu einem der größten Bauvorhaben in Schwerin: Die Erneuerung des Mischwasserkanals am Bürgermeister-Bade-Platz wird entsprechend der Planung Mitte November fertiggestellt. Das Konzept zur Entlastung des vollgesperrten Baubereichs funktioniert gut. Die Kosten entsprechen den Vorgaben.

Und noch eine gute Nachricht kann SAE-Baubetreuerin Christina Rutkowski vermelden: „Wir haben nach einer hydraulischen Berechnung den Durchmesser des neuen Kanals auf 1200 Millimeter vergrößert. Damit bestehen freie Kapazitäten, die auch bei künftigen Starkregenereignissen die größeren Wassermassen aufnehmen und im Kanalnetz abführen können.“ Prognosen kündigen perspektivisch nämlich vermehrt und heftigere Regengüsse an.
Die SAE hat sich bei der Erneuerung des aus dem Jahr 1890 stammenden Mischwassersammlers gut aufgestellt, das komplizierte Vorhaben lange geplant und perfekt vorbereitet. Verschiedene Sanierungsvarianten wurden im Vorfeld geprüft, um Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Letztlich erwies sich die offene Bauweise als einzig mögliche und wirtschaftlich sinnvolle. Eine gute Entscheidung, da so auch andere Versorgungsmedien gleich mit in die Erde kommen: Verlegt werden parallel Trinkwasser- und Gasversorgungsleitungen sowie Strom und Telekommunikationsanlagen. Neben dem zukunftsorientierten Bauen wurde somit dem koordinierten Bauen ebenfalls Rechnung getragen. Diese Herangehensweise findet in der Sanierung der Straßendecke durch den Eigenbetrieb SDS – Stadtwirtschaftliche Dienstleistungen ihren Abschluss. Die Arbeiten erfolgen nicht nur im Baubereich, sondern umfassen einen 4.500 Quadratmeter großen Abschnitt von der Wismarschen Straße bis zur Brücke Knaudtstraße.
Planer vom Ingenieurbüro BAUWAS und das bauausführende Unternehmen TuK Tief- und Kulturbau leisten, so Christina Rutkowski, eine versierte und zuverlässige Arbeit. „Sie setzen das Vorhaben fachkundig um“, sagt die Baubetreuerin. Lobende Worte findet sie bei der Bauberatung auch für den Fachdienst Verkehrsmanagement der Landeshauptstadt Schwerin. „Die Ampelschaltungen wurden an die durch die Vollsperrung neu geordneten Verkehrsströme angepasst. Das Verkehrskonzept ist voll aufgegangen und hat sich bewährt.“ In der Tat blieben selbst in Stoßzeiten die von vielen befürchteten Staus aus. „Nicht zuletzt hat auch das umsichtige Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer, beispielsweise durch das weiträumige Umfahren des Baubereiches, dazu beigetragen, dass ohne größere Behinderungen gebaut werden konnte.
Mit der Erneuerung des Mischwasserkanals, der Wasser aus dem Einzugsgebiet Obotritenring und Lübecker Straße aufnimmt, erhöhen wir die Entsorgungssicherheit deutlich“, sagt SAE-Werkleiter Lutz Nieke. Insgesamt investiert die Schweriner Abwasserversorgung (SAE) 700.000 Euro in die Erneuerung des 105 Meter langen Hauptsammlers und in die dazugehörigen Hausanschlusskanäle.

ba