Müssen Pauker in Sachen Digitalisierung nachsitzen?
Einige Lehrer haben Probleme im Umgang mit moderner Technik
Schwerin • Was nützt ein schickes, modernes Whiteboard in einem Klassenzimmer, wenn die Lehrerin oder der Lehrer damit nicht umgehen können? Das ist Alltag an einigen Schweriner Schulen. Das Thema Digitalisierung hält in den Bildungseinrichtungen immer mehr Einzug, doch viele Lehrkräfte können die Möglichkeiten der neuen Technik nicht nutzen.
„Einige unserer Lehrer waren gegen Whiteboards. Wir mussten ihnen erst zeigen, wie das funktioniert”, erzählte ein Jugendlicher in einer Jugendpolitikkonferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Hier konnten sich Jugendliche unter anderem zum Thema „eMV – Digitale Schule?!“ mit Vertretern der Politik austauschen. Ein Wunsch, der immer wieder aufkam: Weiterbildungen für Lehrer, damit die Chancen der Digitalisierung an Schulen auch genutzt werden können.
So finden immer wieder politische Gespräche zur Schule von morgen statt – das Bildungsministerium veranstaltete Regionalkonferenzen zum Thema. 250 Interessierte nahmen im Schulamtsbereich Schwerin daran teil. Für Bildungsministerin Birgit Hesse stand dabei eines fest: „Die Vermittlung von digitalen Kompetenzen kann nur gelingen, wenn Schulen, Schulträger, kommunale IT-Dienstleister und Schulbehörden zusammenarbeiten.” Wie diese Zusammenarbeit aussehen kann, zeigt sich an zwei Pilotschulen im Landkreis Ludwigslust-Parchim. So wurden im Januar und Februar durch die KSM Kommunalservice Mecklenburg AöR (KSM) am Gymnasialen Schulzentrum Wittenburg 41 interaktive Beamer, zehn Whiteboards, acht Leinwände, über 150 neue PCs, 33 Notebooks, weitere Präsentationstechnik sowie ein Glasfaseranschluss für schnelleres Internet eingerichtet. Gleichzeitig kümmerte sich der IT-Dienstleister mit Schulungen und Handbüchern darum, dass die Lehrkräfte in den Umgang mit der neuen Technik eingewiesen wurden. Solche Konzepte ließen sich auch in der Landeshauptstadt anwenden. Fakt ist: Die digitale Schule ist keine Zukunftsmusik. Sie passiert und sie muss passieren. Schließlich sind auf dem Arbeitsmarkt IT-Fachkräfte so gefragt, wie nie.