Mülltrennung richtig handhaben

Falsch befüllte gelbe Säcke bekommen rote Karte und werden durch Mitarbeiter der SAS nicht abgeholt

Schwerin • Mülltrennung ist wichtig für die Umwelt. Dennoch scheint das richtige Einsortieren der verschiedenen Abfälle in die dafür vorgesehenen und farblich gekennzeichneten Behälter für einige Einwohner der Landeshauptstadt eine große Herausforderung zu sein. Da landen Plastiktüten in den braunen Tonnen für Bioabfälle und Batterien in den schwarzen Restmüllbehältern. Häufig werden die gelben Säcke und Tonnen für die Entsorgung von Gegenständen benutzt, die dort nicht hineingehören.

Die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS) hat die Aufgabe, die gelben Säcke in der Stadt einzusammeln, die gelben Tonnen zu leeren und deren Inhalt bis zur Abholung durch die Mitarbeiter der Sortieranlagen zwischenzulagern. Ein Blick auf diesen Müllberg macht das Problem in geballter Form sichtbar. In den gelben Säcken und Tonnen befinden sich zum Beispiel Spielzeugautos, Blumentöpfe, Eimer aus Kunststoff, Matratzen und Gartenstühle. Was nicht mehr in die Tonne passt, wird auch ohne Bedenken daneben gestellt. So stand kürzlich an der gelben Tonne in der Käthe-Kollwitz-Straße ein Auto-Kindersitz. „Besonders verdächtig sind die dunklen Säcke“, weiß Martin Schulze und holt aus einem dieser Säcke große Kopfhörer, alte Kleider und einen Spankorb. „Mittlerweile befinden sich in den gelben Säcken und Tonnen bis zu 40 Prozent verpackungsfremde Materialien“, sagt der SAS-Betriebsleiter. Deshalb sollen die Mitarbeiter des Unternehmens die falsch befüllten Säcke nicht mehr mitnehmen, sondern mit einem roten Aufkleber versehen. Im gelben Sack und in der gelben Tonne können Verkaufsverpackungen aus Metall, Verbundstoffen und Kunststoff entsorgt werden. Dazu gehören unter anderem Konserven- und Getränkedosen sowie Alu-Schalen und Alu-Folien. Aber auch Getränke- und Milchkartons, Einkaufstüten, die Duschbadflasche und der Joghurtbecher aus Kunststoff sowie Schalen für Obst und Gemüse und andere geschäumte Verpackungen sind hier richtig aufgehoben. Für den Betriebsleiter ist es unverständlich und auch nicht nachvollziehbar, dass die Menschen sogar Kleidungsstücke, Wäschetrockner und halbvolle Farbdosen in diesen Kreislauf bringen. Er hofft auf ein Umdenken bei der Bevölkerung. Denn das falsche Befüllen löst einen Mehraufwand aus, den die SAS nicht unbegrenzt selbst tragen kann.

srk


BU1: Falsch befüllte gelbe Säcke bekommen die rote Karte und werden nicht abgeholt
BU2: Diese Menge an gelben Säcken ist innerhalb von zwei Tagen in Schwerin eingesammelt worden
BU3: SAS-Betriebsleiter Martin Schulze
Fotos: maxpress/srk