Mit viel Ehrgeiz bis zur Rente

Physiotherapeut findet im Rehazentrum optimale Bedingungen für eine optimale Betreuung der Patienten

Auch Schülern macht er den Beruf des Physiotherapeuten schmackhaft
Auch Schülern macht er den Beruf des Physiotherapeuten schmackhaft, Fotos: maxpress, RHZ

Schwerin • Andreas Link ist Physiotherapeut mit Leib und Seele. Besonders wichtig ist ihm, dass die Betreuung der Patienten so optimal wie möglich gestaltet ist. Im Rehazentrum hat er, wie er sagt, die besten Voraussetzungen dafür gefunden – und möchte dort nicht mehr weg. „Hier, mein Lebenslauf, da steht’s: 2017 bis 2057 Rehazentrum Schwerin“, lacht er. Zu seinem Alltag gehören Behandlungen verschiedener Art, darunter Einzel- wie auch Gruppentherapien, und Teammeetings.

Bis zu zwölf Reha-Patienten behandelt Andreas Link täglich. Sie alle haben orthopädische Diagnosen – vom künstlichen Hüft- oder Kniegelenk, über Rücken- bis hin zu Schulterbeschwerden. Die unterschiedlichen Therapieformen sind in der ambulanten Reha dann möglich: Krankengymnastik, Manuelle Lymphdrainage, Massage oder physikalische Therapien mit Kälte, Wärme oder Strom. Zusätzlich leitet er Behandlungen in der Gruppe – zum Beispiel im Wasser. Und auch den einen oder anderen Praktikanten nimmt der 30-Jährige unter seine Fittiche. „Die Arbeit ist sehr vielfältig und ich stehe nicht den ganzen Tag in meiner Kabine an der Bank.“
Im Schnitt bekommt Andreas Link einen neuen Patienten pro Tag, den er für drei bis fünf Wochen betreut. „Zunächst erfolgt ja die Aufnahme durch den Arzt. Wenn der Patient dann zu mir kommt, habe ich den Diagnosezettel und den Therapieplan vom Arzt vor mir und der Patient und ich lernen uns erstmal kennen. Das war bei der Patientin, die gleich um 8 Uhr kommt, zum Beispiel beim letzten Mal der Fall. Heute steht die erste Behandlung an.“ Die 60-jährige Frau hat sich beim Skifahren das Kreuzband gerissen und begleitend Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich. Es geht los mit einfachen Bewegungen und leichten Massagen. Gleichzeitig erklärt Andreas Link ihr, was ein Kreuzband eigentlich ist, welche Funktion es hat und woran sie arbeiten muss. „Wenn der Patient versteht, was mit ihm passiert ist und was er erwarten kann, dann ist die Behandlung am effektivsten.“ Gegen 12.30 Uhr geht es für Andreas Link zur Mittagspause in die hauseigene Kantine.
Um 13 Uhr wartet eine Gruppe auf ihn. „Ihnen zeige ich Übungen, die sie einfach in den Alltag integrieren können. Danach haben wir unser wöchentliches Teammeeting mit dem Arzt. Wir sprechen über die Patienten, die Therapieänderungen benötigen.“ Um 16 Uhr ist die Frühschicht dann vorbei. Der letzte Patient des Tages war ein 40-jähriger Mann mit Rückenbeschwerden und verschiedenen Nebendiagnosen. „Ihn betreue ich seit anderthalb Wochen. Die Lendenwirbel machen noch Probleme, deshalb werden wir die Behandlung etwas anpassen.“
Bei so viel Abwechslung ist es umso besser, dass die Behandlungszeit im Rehazentrum 30 statt der üblichen 20 Minuten beträgt. „Das administrative Drumherum übernehmen unsere Verwaltungsfachkräfte. Wir Therapeuten können uns so ganz auf unsere Patienten konzentrieren.“ Und das ist es schließlich, worauf es ankommt.

maxpress/Marie-Luisa Lembcke

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