Mit rechtzeitiger Vorsorge Magenkrebs entdecken

Jede 2. Magenkrebserkrankung in Deutschland zu spät erkannt

Jede zweite Magenkrebserkrankung in Deutschland wird zu spät erkannt. Ursache dafür sind die teils unspezifischen Symptome wie etwa Appetitlosigkeit, Völlegefühl oder eine Aversion gegen Fleisch.

In den meisten Fällen treten diese Symptome erst im späteren Krankheitsverlauf auf, so dass es bis zu einem halben Jahr nach Erkrankungsbeginn dauern kann, bis die Diagnose gestellt wird. Prof. Dr. Jörg-Peter Ritz, Chefarzt der Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie der Helios Kliniken Schwerin, appelliert deshalb anlässlich des Deutschen Magentags am 15. November zur erhöhten Aufmerksamkeit und frühem Einsatz von diagnostischen Mitteln.

„Mit einer Magenspiegelung, der sogenannten Gastroskopie, haben Ärzte die beste Möglichkeit, Veränderungen oder Tumoren im Magen zu finden“, so Prof. Ritz. Mögliche Krebszellen können so genau aufgespürt und eine feingewebliche Untersuchung veranlasst werden. In sehr frühen Stadien kann eine lokale Entfernung des Tumors möglich sein. Allerdings ist es gerade im Magen oft nicht einfach, neben dem sichtbaren Befall noch zu erkennen, welche Zellen zusätzlich betroffen sind. „Deshalb ist häufig leider die Entfernung des Magens sowie der regionalen Lymphbahnen und Lymphknoten das Mittel der Wahl“, erklärt Prof. Ritz. Dies kann auch minimalinvasiv über kleine Schnitte am Bauch erfolgen.

Um vor einer Operation für den Patienten die bestmögliche Behandlung festzulegen, gibt es im Magenkrebszentrum Schwerin wöchentliche Tumorkonferenzen, wo sich alle Tumorexperten treffen und jeden einzelnen Erkrankungsfall ausführlich besprechen. Ziel der Therapie ist es, für den Patienten ein langes Leben mit guter Lebensqualität zu erzielen. Deshalb werden notwendige Operationen nur durch besonders spezialisierte Operations-Teams durchgeführt. Damit wird gewährleistet, dass Ärzte und Pflegekräfte große Erfahrung besitzen und so dem Patienten die bestmögliche Sicherheit bieten können. In den Helios-Kliniken Schwerin etwa findet sich eines von 28 Magenkrebszentren in Deutschland und das bislang einzige in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Chefarzt empfiehlt zur Vorbeugung eine ausgewogene Ernährung, den Verzicht auf Nikotin und Alkohol, Koffein nur in Maßen, die Vermeidung von negativem Stress und regelmäßige leichte Bewegung. Und er wiederholt: „Sprechen Sie Ihren Arzt auf die Möglichkeit der Diagnostik an!“