Ministerium lernt von „Jungen Naturforschern“ mehr ü. Bienen
Die Zusammenarbeit zum Schutz der Bienen zwischen dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt und der Montessori-Schule Schwerin geht in die nächste Runde. Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung für das Schuljahr 2017/2018 erneuerten Staatssekretär Dr. Jürgen Buchwald und Schulleiter Fred Vorfahr gestern im Schweriner Umweltministerium ihr Versprechen, weiterhin gemeinsam für den Bienenschutz einzutreten. Im April 2016 wurde eine erste Vereinbarung zwischen der Schule und dem Ministerium unterzeichnet.
Die Zusammenarbeit zwischen Ministerium und Schule geht auf eine gemeinsame Aktion anlässlich des 25. Landesjubiläum im Sommer 2015 zurück: „Dieses besondere Ereignis haben wir zum Anlass genommen, um auf unserem Dienstgelände einen Bienenlehrpfad mit Schautafeln, einer Bienenweide und Insektennisthilfen einzuweihen“, berichtete Dr. Buchwald. Auch die Schüler seien vor Ort gewesen, da sie die Rückwand des großen Insektenhotels kunstvoll gestaltet hatten.
„Schon damals entstand die Idee, zu beobachten und zu dokumentieren, wie viele Wildbienen tatsächlich in die Nisthilfen einziehen werden“, erklärte Vorfahr. Die Arbeitsgruppe „Junge Naturforscher“ hat sich dieser Aufgabe seit 2015 angenommen. Im kommenden Projektzeitraum soll der Bienenlehrpfad weiter untersucht und auf Grundlage der Arbeit der AG optimiert werden. Nachbarn, Besuchern und Beschäftigten des Ministeriums wird so auf ganz praktische Art auch zukünftig gezeigt, dass jedermann einen Beitrag zur Unterstützung von Honig- und Wildbienen sowie anderer bestäubender Insekten leisten kann.
Verfolgt werden kann das Vorhaben ab sofort auch über die projektbegleitende Internetseite.
Buchwald bezeichnete das Engagement der Schüler als „vorbildhaft“, denn wir verdanken den Bienen viel: „Die gesellschaftliche Bedeutung von Honigbienen liegt nicht allein im Honigertrag. Als blütenbestäubendes Insekt sichern Bienen das Heranreifen von Äpfeln, Kirschen und anderen Obstsorten. Unsere heimische Flora ist zu 80 % auf die Insektenbestäubung angewiesen, 75 % davon erfolgt durch die Bienen. Man schätzt, dass durch die Bestäubung der wirtschaftliche Wert der Honigbiene mindestens das Zehnfache des Honigertrages beträgt. Dadurch erhält sie eine überragende ökonomische und ökologische Bedeutung.“
Auch die Gefahren für Bienen ließ der Staatssekretär nicht unerwähnt: „Wenn die Bienenvölker zu wenig oder nur zu eintönige Nahrung finden, sinkt ihre Lebenskraft und sie werden anfälliger gegenüber Krankheiten und Veränderungen in der Landwirtschaft. Der Landesimkerverband M-V hat eingeschätzt, dass 30 Prozent der Bienen den letzten Winter nicht überlebt haben. Umso mehr freue ich mich, dass es an der Montessori-Schule Bienenbotschafter gibt, die in der Natur unterwegs sind und ihre Beobachtungen und Erkenntnisse auch andere Menschen überbringen.“
Das Landministerium unterstützt die Lebensbedingungen der Bienen umfassend: „Mit unterschiedlichen Förderprogrammen helfen wir, dass ausreichende und vielfältige Nahrung, vor allem Pollen zur Verfügung stehen. Das Geld erhalten beispielsweise Landwirte, um Blühstreifen und –flächen anzulegen und Fruchtfolgen abwechslungsreich zu gestalten“, erläuterte Dr. Buchwald. So können die Nahrungsgrundlagen der Insekten langfristig durch die Landwirtschaft gestärkt werden.
Auch fördert das Backhaus-Ressort die Zucht gesunder und leistungsfähiger Honigbienen, zum Beispiel im Bienenzuchtzentrum Bantin, sowie Schulungsmaßnahmen für Imker und die Bekämpfung von Bienenkrankheiten. Mit Hilfe des Ministeriums wurde für die Bienen sogar ein extra Bienengesundheitsdienst in aufgebaut, das im Oktober 2016 seine Arbeit aufgenommen hat.
In den vergangenen 10 Jahren wurden für all diese Maßnahmen insgesamt mehr als 9 Mio. Fördergelder ausgezahlt.