Mexikanische Delegation informiert sich über Justiz in MV

Justizministerin Katy Hoffmeister begrüßt acht Vertretreter

„Mexiko ist dabei, das Strafjustizsystem grundlegend zu reformieren. Im Land sollen hohe rechtstaatliche Standards nachhaltig implementiert werden. Für diese demokratischen Reformbemühungen informieren sich acht hochrangige Vertreter in M-V und Berlin. Ich unterstütze den Besuch gern“, sagt Justizministerin Hoffmeister. Die Delegation wird im Ministerium die Aufgaben der Personalentwicklung und der Koordination kennenlernen, die JVA Waldeck, das OLG und die Generalstaatsanwaltschaft in Rostock besuchen.

„Gerade im Vollzug haben wir in Mecklenburg-Vorpommern bundesweite Standards erarbeitet. Wir arbeiten auch daran, EU-weit die Qualität der Straffälligenarbeit anzugleichen. Wir haben bereits vor knapp zehn Jahren erkannt, dass das Ziel des Vollzugs, die Resozialisierung, in der JVA bereits in Angriff genommen werden muss. Daher haben wir die Arbeit u. a. der Polizei, der Bewährungshilfe, von kommunalen Behörden mit dem Justizvollzug stärker verzahnt. Dieses Modell findet bundesweit Anklang. Eine Herausforderung in M-V ist die Nachwuchsgewinnung für die Justiz. Die Delegation wird erfahren, an welchen Stellschrauben wir zurzeit drehen, um junge Menschen für die Ausbildung und den Beruf in der Justiz zu begeistern. Der demografische Wandel trifft Deutschland mit seinem Durchschnittsalter von über 40 Jahren sicher stärker als Mexiko, wo die Menschen im Schnitt unter 30 sind. Doch lässt sich am Beispiel unseres Landes sehr gut zeigen, wie solche Herausforderungen angegangen werden können“, sagt Ministerin Hoffmeister. Die mexikanische Delegation kommt auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung. Unter ihnen sind Vertreter des obersten Gerichts, der Generalstaatsanwaltschaft und der öffentlichen Verteidigung des Bundesstaates Guanajuato. Der Bundesstaat nimmt eine Vorbild- und Vorreiterrolle bei der Umsetzung der mexikanischen Strafjustizreform ein.