Meilenstein in der Mitgliederentwicklung

Erstmalig die Viertelmillion überschritten

Im Ergebnis der neuesten Bestandserhebung bei seinen Mitgliedsvereinen hat der Landessportbund M-V e. V. zum ersten Mal die Marke von 250.000 Mitgliedern überschritten.
Das bedeutet, 15,5 Prozent der Mecklenburger und Vorpommern treiben in einem der 1.906 Sportvereine im Land regelmäßig Sport. Damit setzt sich der positive Trend der Mitgliederentwicklung im LSB M-V fort, der im Gründungsjahr 1990 mit rund 120.000 und 1.000 Sportvereinen begonnen hatte.
 
Bemerkenswert ist, dass diese Entwicklung vor dem Hintergrund sinkender Bevölkerungszahlen stattgefunden hat. Das zeigt, welche Anziehungskraft Sportvereine hierzulande haben. Ein Grund dafür ist, dass die Sportvereine in den letzten Jahren ihre Angebotspalette stetig erweitert haben. Zum traditionellen Kinder- und Jugendsport, zum Leistungs- und Breitensport kamen der Gesundheits- und der Seniorensport hinzu, die sich zu wichtigen Säulen des Vereinssports entwickelt haben.
 
Vereinssport ist heute nicht mehr ausschließlich wettkampforientiert. Er bietet allen Bürgern wohnortnah kostengünstige Bewegungsmöglichkeiten. Für viele wird er als Ort für die Pflege sozialer Kontakte immer wichtiger.
Sportvereine engagieren in vielen gesellschaftlichen Bereichen. In vielen Schulen tragen sie mit zusätzlichen Bewegungsangeboten zur Bereicherung des Schulsports bei. Sie treten für ein demokratisches Miteinander ein und kümmern sich um sozial Benachteiligte.
 
„Zu verdanken ist dies den vielen Tausend ehrenamtlichen Übungsleitern, Trainern, Kampf- und Schiedsrichtern, unzähligen Helfern und vor allem jenen Ehrenamtlichen, die mit ihrer verantwortungsvollen Arbeit in Vereins- und Verbandsvorständen den Vereinsbetrieb am Laufen halten. Aktuell engagieren sich mehr als 33.000 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich im Sport,“ betont LSB-Präsident Andreas Bluhm.
 
Die positive Vereinsentwicklung ist jedoch bei weitem kein Selbstläufer. Viele Problemlagen haben sich in den letzten Jahren zugespitzt, die von den ehrenamtlichen Vereinsvorständen bewältigt werden müssen. Eine der größten ist die Bindung und Gewinnung von Ehrenamtlichen. Das betrifft sowohl Übungsleiter und Trainer als auch ehrenamtliche Führungskräfte (1).
 
Der Landessportbund unterstützt die Vereine, indem er die Fördermittel des Landes bereitstellt, Beratungs- und Qualifizierungsangebote für das Vereinsmanagement entwickelt und daran arbeitet, die Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Tätigkeit im Sport zu verbessern. In diesem Zusammenhang wird von Ehrenamtlichen an erster Stelle immer wieder der Abbau von Bürokratie eingefordert.
 
„Ein Beispiel für überbordende Bürokratie zeigt sich besonders im Sportstättenbau. Der LSB M-V e.V. fördert seit 1992 die Modernisierung und Instandsetzung sowie den Neubau, Erweiterung und Umbau von vereinseigenen Sportstätten im Land. Leider haben sich seit 2008 mit Einführung von EU-Fördermitteln (ELER) und der Entscheidung des Landes für das Landesförderinstitut M-V als Bewilligungsbehörde die bürokratischen Verfahren vervielfacht. Für ehrenamtlich geführte Vereine sind diese Verfahren kaum noch realisierbar,“  so LSB-Geschäftsführer Torsten Haverland.
 
Das wurde selbst durch den Landesrechnungshof in Übereinstimmung mit dem LSB festgestellt, der im Februar 2012 in der SVZ zitiert wurde: „Das praktizierte Antragsverfahren mit der gleichzeitigen Einbindung sowohl des Innenministeriums als auch des LFI bedeutet einen nicht vertretbaren hohen Personal- und Verwaltungs-aufwand, der aus organisatorischer und fiskalischer Sicht zu beanstanden ist.“
 
Dessen ungeachtet nimmt der bürokratische Dschungel kein Ende. Seit Anfang Januar 2017 wurden z. B. neue vergaberechtliche Regelungen mit weitreichenden Auswirkungen auf die Antragsunterlagen ins Gespräch gebracht.
 
In Bezug auf die Höhe der Sportförderung des Landes insgesamt sieht der Landessportbund ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Die seit Jahren gleiche Ausstattung des Sportfördergesetzes bedeutet pro Kopf gesehen bei steigenden Mitgliederzahlen eine stetige Verringerung der Fördermittel.
Dies konnte durch zusätzliche Förderung, die der LSB dankenswerterweise vom Landtag zugesprochen bekommen hat, aufgefangen werden. Für eine angemessene Vergütung der Nachwuchstrainer, für den Ausbau der Sportangebote und für dringend notwendige Investitionen in Vereinssportstätten ist allerdings eine Anhebung der Sportförderung des Landes unverzichtbar.
Die in diesem Jahr anstehende Novellierung des Sportfördergesetzes bietet die Chance,   dafür die notwendigen Weichen zu stellen und den Vereinssport in Mecklenburg-Vorpommern bei der Bewältigung seiner aktuellen und künftigen Herausforderungen zu unterstützen.