Mehrsprachigkeit bringt‘s

Kita gGmbH informiert am 25. September an einem Fachtag über die Erfolge der Immersionsmethode

Mueßer Holz • Isabel spricht gerade mit Erzieherin Monica Nyambare auf Deutsch. Dann wechselt sie zur Muttersprache – Russisch. Wenige Minuten später bezeichnet sie ein Spielzeug mit dem englischen Wort. „Die Kinder begreifen Mehrsprachigkeit einfach extrem schnell“, sagt Kita-Leiterin Heike Ihde. Im Kita-Alltag ins „Sprachbad” einzutauchen, hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Darüber informiert die Kita gGmbH beim „Fachtag Mehrsprachigkeit“.

Zwei Jahre hat Dr. Katja Schmidt von der Uni Rostock die Kita „Future Kids“ begleitet. Die Kinder machten in regelmäßigen Abständen Tests, die Erzieher probierten Übungen zur Mehrsprachigkeit aus. „Die Studie hat bewiesen, dass es nicht schadet, wenn der eine Erzieher Deutsch und der andere Englisch spricht“, fasst Kita-Leiterin Heike Ihde die Ergebnisse zusammen. „Das gilt auch mit Blick auf unterschiedliche Spracherwerbsverläufe.“ Erstmalig wurde wissenschaftlich untersucht, ob Kinder mit Defiziten in der Erstspra­che vom immersiven Lernen profitieren. Jetzt sei klar: Zweisprachige Erziehung fördert die Entwicklung. Deshalb freut sich Anke Preuß, Geschäftsführerin der Kita gGmbH, dass Dr. Katja Schmidt am Fachtag ihre Ergebnisse detailliert vorstellen wird. „Wir sind überzeugt, gerade in dieser Kita mit dem Konzept der bilingualen Ausrichtung den richtigen Weg zu gehen“, so Anke Preuß. Der Fachtag wird auch beleuchten, wie Wirtschaft und Politik unterstützen können, wenn es zum Beispiel um Lehrmaterial geht. Als zweite Referentin kommt Nancy Bänsch vom Recknitz-Campus in  Laage. An dieser Schule werden einige Fächer auf Deutsch, andere wiederum auf Englisch unterrichtet. Der Campus gilt als sehr erfolgreiches Beispiel für Immersion.
Die Kita „Future Kids“ reichert den Fachtag mit Videosequenzen an. Sie dokumentieren die mehrsprachige Erziehung und ihre Erfolge ganz deutlich. Interessierte können sich bis zum 13. September unter der Mailadresse liermann@kita-ggmbh.de zum „Fachtag Mehrsprachigkeit“ anmelden.

Immersion funktioniert einfach „nebenbei“

Die Immersionsmethode wendet sich bewusst gegen Frontalunterricht. Vielmehr werden die unterschiedlichen Sprachen schlichtweg gesprochen. Dadurch tauchen die Kinder in ein sogenanntes „Sprachbad“ ein und lernen parallel, dass ein und dieselbe Sache mehrere Bezeichnungen haben kann. Ein weiterer Vorteil: Die Sprachen wirken auf diese Weise nicht fremd, sondern beide „normal“. Die Kinder bewerten sie nicht. Somit ist Immersion auch ein wunderbares Mittel zur Integration.

Text: Janine Pleger

BU: Erfolgreich: Bei Erzieherin Monica Gonzales lernen die Kids die Farben auf Englisch. Finja liest auf Englisch, Fotos: Kita gGmbH