Richtfest für größtes Neubauprojekt seit der Wende

Für die neue Berufsschule Technik in Schwerin wurden mehr als 30 Millionen Euro investiert

Lankow • Im vergangenen Sommer startete das größte Neubauprojekt der Landeshauptstadt nach der Wende. Wer zurzeit die Gadebuscher Straße entlang fährt oder auf dem neuen Radweg unterwegs ist, dem werden zwei große Turmdrehkräne im Zentrum reger Bautätigkeit nicht entgangen sein. Auf dem Standort der Beruflichen Schule Technik in Lankow entsteht das neue Hauptgebäude der Berufsschule. Am 25. April wurde in Anwesenheit von zahlreichen Vertretern aus Politik und Wirtschaft, Handwerkern und Bauarbeitern sowie der Lehrerschaft das Richtfest gefeiert. Thomas Weber, Referatsleiter im Wirtschaftsministerium, nutzte die Gelegenheit, um den Bescheid für eine Landesförderung in Höhe von 27,8 Millionen Euro an OB Rico Badenschier zu überreichen.

„Durch diesen Neubau wird der Berufsschulstandort im Oberzentrum der Region entscheidend gestärkt”, so Bernd Nottebaum, Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Ordnung. Investiert werden hier rund 31 Millionen Euro, ein Großteil über Fördermittel vom Wirtschaftsministerium aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.  
Bei der äußeren Gestaltung der neuen Schule hatte der Gestaltungsbeirat sein Veto eingelegt. „Im benachbarten Bebauungsgebiet wurden Klinker vorgeschrieben und so kann die Stadt aus Kostengründen nebenan keine Putzfassade bauen“, so der Einwand des Gestaltungsrates. Nach Abwägung aller Argumente – ­Kosten, Nachhaltigkeit, Ästhetik, bis hin zum vermeintlichen Prunkbau – hieß die Entscheidung, angepasst an den Bestand im Stadtteil Lankow, „Klinker“. „Gut so, denn was für andere gilt, muss man auch selber umsetzen”, so Berge Dörner, Bereichsleiter Neubau beim Zentralen Gebäude-
management.
So fand vor Kurzem die Auswahl des Klinkersteines, zusammen mit der Stadtplanung, dem Architekten, dem ZGM und Bernd Nottebaum statt. Unter einer Menge von Mustersteinen wurde nun DER Klinker ausgewählt. Und wie das Leben so Geschichten schreibt – nach der Auswahl stellt sich heraus: dieser Stein läuft unter dem Musternamen „Schwerin“. „Ich würde sagen ,Volltreffer‘“, so Bernd Nottebaum, der sich in diesem Zusammenhang ganz ausdrücklich beim ZGM für die sehr gute Zusammenarbeit und die ständige Einbindung aller Beteiligten bedankte.
Unter Regie des Zentralen Gebäudemanagements im Zusammenwirken mit den Planern und Handwerksbetrieben aus der Region, wurden so in den letzten acht Monaten circa 6.000 Kubikmeter Erde bewegt, 24.000 Quadratmeter Schalung für Fundamente, Wände und Decken gebaut sowie 5.000 Kubikmeter Beton und 600 Tonnen Stahl verarbeitet. Am 25. April konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. Ab Juni beginnen weitere Firmen mit dem Innenausbau, den technischen Gewerken und natürlich mit der Klinkerfassade.     
Bis zum Sommer 2021 soll so ein regionales Bildungszentrum für 1.700 Schüler und Auszubildende, mit neuestem Know-how, in Symbiose von moderner Architektur und der reizvollen Landschaft der Lankower Berge, entstehen.
Hier werden die Hauptthemen Metall-, Informations- und Bautechnik gelehrt. Dazu kommt die Möglichkeit, einen Fachgymnasiumabschluss für Datenverarbeitung, Gestaltung oder Medientechnik zu erhalten. Möglich ist weiterhin eine duale Berufsausbildung. Berufsübergreifende Lernbereiche wie Fremdsprachen, Religion, Sport und Politik kommen ebenfalls hinzu. Damit schließt sich der Kreis. Die Wirtschaftsstruktur der Landeshauptstadt Schwerin wird gestärkt und der Standort Schwerin für diese Lernschwerpunkte auf lange Zeit gesichert.
Möglich macht das die Europäische Fördermaßnahme „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“.



BU1: Noch ist die neue Berufsschule Technik eine Baustelle. Im Sommer 2021 sollen hier dann 1.700 Berufsschüler einziehen, Foto: maxpress

BU2: V.l.: Berge Dörner, ZGM-Verantwortlicher für die Hochbauarbeiten, Schulleiterin Petra Voß, Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier, ZGM-Werkleiter Ulrich Bartsch, Architekt Martin Zavracky und Thomas Weber, Referatsleiter im Wirtschaftsministerium

BU3: V.l.: Bernd Nottebaum, Berge Dörner, Andreas Thiele, Architekt Martin Zavracky und Klaus-­Michael Schulz suchen den passenden Klinker aus, Foto: ZGM

BU4: So soll die Berufsschule der Zukunft einmal aussehen – die neue Berufsschule Technik im Stadtteil Lankow, Grafik: Bastmann + Zavracky BDA Architekten GmbH