Marcel Duchamp ist eine moderne Herausforderung

TV: Schwerin betrachtet die aktuelle Ausstellung im Staatlichen Museum

Schwerin • Selbst erfahrenste Kameramänner, eine Berufsgattung mit geschultem Auge, blicken erstaunt auf das, was Duchamp einst mit seinen Augen sah. Zu Recht, denn die Ausstellung mit seinen Werken heißt schließlich „Das Unmögliche sehen“. TV:­Schwerin hat sich dieser modernen ­Herausforderung im Staatlichen Museum gestellt.

1887 in Frankreich geboren, wurde Marcel Duchamp im 20. Jahrhundert in den USA berühmt. Als intensive Forschungsobjekte sind seine Werke hierher in die Landeshauptstadt gezogen. So ist Duchamp wohl irgendwie auch Schweriner geworden. Mehr als 90 Werke seiner modernen Kunst werden im Staatlichen Museum Schwerin aufbewahrt und gehören, neben den alten Holländern, zu seinem wertvollsten Schatz. Duchamps Kunstobjekte liegen nicht verstaubt im Magazin, sondern sind Mittelpunkt intensiver kunstwissenschaftlicher Untersuchungen: Seit zehn Jahren gibt es am Staatlichen Museum Schwerin ein internationales Duchamp-Forschungszentrum.
Sein runder Geburtstag wurde gerade erst mit einem Symposium gefeiert. Die Finanzierung übernahmen die Freunde des Staatlichen Museums ­Schwerin e.V., gemeinsam mit den Jungen Freunden. Zum Anlass der Duchamp-Ausstellung haben die Schweriner Museumsfreunde sogar das Frühjahrstreffen der Bundesinitiative Junge Freunde Kunstmuseen in der Landeshauptstadt ausgerichtet.
Duchamp war Wegbereiter des Dadaismus und Surrealismus, der Konzeptkunst und der Pop-Art. Der Französische Existenzialismus und die 68er-Bewegung ließen sich ebenso von seiner Weltanschauung inspirieren.
„Das Unmögliche sehen“: Unter diesem Motto lädt das Staatsmuseum Schwerin die Besucher noch bis zum 26. Mai zu einer Reise jenseits von Bildern und Objekten ein. Verstand und Auge werden gefordert. Erste Einblicke ins „Unmögliche“ bietet TV:Schwerin im Internet unter https://tv-schwerin.de/archiv.

BU: Eine mitten im Raum hängende Schippe mit dem Titel „Dem gebrochenen Arm voraus” (oben) und eine Glasampulle „gefüllt“ mit „Pariser Luft” sind Teil der Duchamp-Ausstellung, Fotos: maxpress