Lichtdurchflutete Stationen

Die Sanierung der ehemaligen Kopfklinik bot immer wieder neue Überraschungen

Schwerin • Es war einer der größten Bauabschnitte in der Carl-Friedrich-Flemming- Klinik (CFFK): Haus 22 – früher als Kopfklinik bekannt – wird zukünftig drei Stationen der psychiatrischen Klinik beherbergen. Darunter ist auch der geschützte Bereich. Die hauspost sprach mit Prof. Andreas Broocks, dem Ärztlichen Direktor der CFFK.

hauspost: Prof. Broocks, die Sanierung von Haus 22 ist abgeschlossen. Erzählen Sie mal, was alles passiert ist.
Prof. Andreas Broocks: Über diese Sanierung könnte man ein eigenes Buch schreiben! Was wie eine Standardsanierung aussah, stellte sich als Alptraum aus Bausicht heraus. Zwischenzeitlich konnte ich, als ich mit unserem Bauleiter Torsten Dombrowski im Keller stand, den blauen Himmel sehen: Sämtliche Decken und das Dach mussten ersetzt werden. Andere Gebäudeteile waren so massiv, dass mehrere Presslufthämmer daran kaputt gingen. Immer wieder gab es neue „Überraschungen“.

hauspost: Warum sind die genannten Stationen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie überhaupt umgezogen?
Prof. Andreas Broocks: Das frühere Gebäude war einfach zu klein, wir hatten noch 3- und 4-Bett-Zimmer, auch die sanitären Anlagen waren nicht mehr zeitgemäß. Die Behandlung einer psychischen Erkrankung, etwa einer depressiven Phase, erfordert in der Regel einen mehrwöchigen Aufenthalt. Da ist die Umgebung sehr wichtig. Im Haus 22 hatten wir die Möglichkeit, alles neu zu gestalten. Von den hellen Gemeinschaftsräumlichkeiten, die auch durch ein durchdachtes Lichtkonzept unterstützt werden, bis zu den Zimmern. Wir haben nur noch 1- und 2-Bett-Zimmer. Jedes davon hat eine eigene Nasszelle und Toilette. Ein großer Sprung beim Komfort. Farblich und von den Materialien haben wir alles nach dem Konzept von Feng Shui aufeinander abgestimmt.

hauspost: Außer den Patienten- und Gesprächsräumen sind auch noch weitere Möglichkeiten im Haus entstanden, oder?
Prof. Andreas Broocks: Ja, hier sind vor allem die komplementären Behandlungsverfahren wie die Ergotherapie zu nennen. Außerdem ist unsere Ambulanz in das Haus 22 gewechselt. Wir haben einen schönen Außenbereich gestaltet, der von allen Patienten genutzt werden kann.


Eröffnung einer Tagesklinik für Schmerztherapie
Das Schmerzzentrum der Helios Kliniken Schwerin hat das Angebot für Schmerzpatienten erweitert. Seit August 2019 wird für chronische Schmerzpatienten eine Tagesklinik angeboten.
Alle Patienten, die an die Tagesklinik überwiesen werden, durchlaufen ein sogenanntes Assessment-Verfahren. Das heißt, dass mit dem Patienten, neben der körperlichen Untersuchung, ein intensives Vorgespräch geführt wird. Auch ein Psychotherapeut ist in die Vorgespräche mit eingebunden. Gemeinsam wird im Anschluss fachübergreifend die bestmögliche individuelle Behandlung für jeden Patienten festgelegt.
Für niedergelassene Ärzte bedeutet das erweiterte Angebot eine zusätzliche Möglichkeit, ihren Patienten bei chronischen Schmerzen ein Therapiekonzept anzubieten. Die ambulante Behandlung erfolgt über vier Wochen von Montag bis Freitag. Eine solche Behandlung kann bei Kreuzschmerzen bereits nach sechs Wochen angezeigt sein, sofern die Risiken einer Chronifizierung gegeben sind.
Anmeldung unter Telefon (0385)  520  48  88.

Helios/ph


BU1: Das helle und warme Lichtkonzept in Haus 22 sorgt für Beruhigung, Foto: Georg Hundt
BU2: Prof. Andreas Broocks, ÄrztlicherDirektor der CFFK, Foto: Helios