Langfristige deutsch-russische Forstpartnerschaft angestrebt

Landwirtschaftsminister begrüßt Delegation von Forstleuten

Ivenack • Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat heute Nachmittag (15. August) in Ivenack (Mecklenburgische Seenplatte) eine Delegation von Forstleuten aus der zentralrussischen Region Vladimir begrüßt. Der Besuch der russischen Forstexperten in der Landesforstanstalt dient der Vorbereitung einer regionalen Forstpartnerschaft zwischen Vladimir und Mecklenburg-Vorpommern.

„Gute Beziehungen zu russischen Partnern sind für unser Land besonders wichtig“, sagte Backhaus. Russland sei trotz der Sanktionen der drittwichtigste Außenhandelspartner Mecklenburg-Vorpommerns. Gerade in Anbetracht der bestehenden politischen Differenzen wolle die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns im Interesse einer politischen Deeskalation mit russischen Partnern im Gespräch bleiben und den Austausch weiter intensivieren.

Mecklenburg-Vorpommern unterhalte zwar bisher keine direkten Beziehungen mit russischen Forstverwaltungen, die mittelbaren Beziehungen seien jedoch erheblich, sagte der Minister. So sei der größte Schnittholzverarbeiter des Landes, die Ilim Timber Wismar, im Eigentum eines russischen Unternehmens und der Holzmarkt im Ostseeraum werde nicht unerheblich von der Situation in der russischen Forstwirtschaft beeinflusst.

Die Region Vladimir liegt etwa 200 Kilometer nordöstlich von Moskau und weist vergleichbare Bedingungen zu den Waldregionen in Mecklenburg-Vorpommern auf. Die russische Delegation informiert sich in dieser Woche in der Malchiner Zentrale der Landesforstanstalt sowie in den Forstämtern Mirow und Stavenhagen über die Strukturen der forstlichen Verwaltung und die Bewirtschaftung der Kiefern- bzw. Buchenwälder in Mecklenburg-Vorpommern, um mögliche Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden.

 

Hintergrund:

Im Juli 2017 beschlossen in Gülzow hochrangige Forstbeamte aus Deutschland und Russland, die Zusammenarbeit im Bereich Forstwirtschaft in den nächsten Jahren ausbauen zu wollen.

Als besonderer Schwerpunkt wurde dabei der Austausch von Forstexperten festgehalten. Ziel ist es, deutsches Forst-Know-how zu vermitteln und längerfristige Partnerschaften zwischen vergleichbaren Regionen zu etablieren.

Aus diesem Grund fragte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Schwerin nach, ob eine Partnerschaft zwischen der Forstverwaltung von Vladimir und der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern befürworte werden würde.

Der Informationsaustausch soll im Rahmen des seit 1994 zwischen Russland und Deutschland vereinbarten Agrarpolitischen Dialogs (APD) erfolgen, der dadurch um die Komponente Forstwirtschaft erweitert würde.