Landleben: Ein Zuhause für den Edelkrebs

Basthorst bietet eine von nur wenigen Zuchtanlagen für die früher fast ausgestorbene Art

Basthorst • Noch herrscht Ruhe in den Becken und Kanälen des Krebsgartens Basthorst, im Laufe des Monats können die Tiere eingefangen und verkauft werden. Bis zu 20.000 Stück tummeln sich in diesem ausgeklügelten Netz von Teichanlagen und Wasserläufen.

Das 3,5 Hektar große Areal ist eingezäunt, ungebetene Gäste und Fressfeinde bleiben so draußen. Drumherum soll allerdings gefuttert werden, Schafe halten das Grün kurz.
Seit rund 13 Jahren gilt Basthorst als eine von nur wenigen Zuchtanlagen für den Deutschen Edelkrebs. Und damit tut das Dorf Gutes für die Natur: Vor 1870 waren die Tiere in fast jedem Gewässer zu finden, dann wurde durch Importe aus den USA die sogenannte Krebspest eingeschleppt. Die europäische Krebsart war fast völlig ausgestorben und ist jetzt mit 20 Beständen in Mecklenburg-Vorpommern wieder auf dem Vormarsch. In Basthorst bei Crivitz werden die Krebse vor allem für die weitere Ansiedlung und für die Gastronomie gezüchtet. Betrieben wird der Krebsgarten von der Müller & Teufel GbR im Nebenerwerb. „Die Krebse sind Allesfresser“, erzählt Steffen Teufel. „Sie dienen oft als Gesundheitspolizisten für Zierteiche. Deswegen werden die meisten Tiere auch für Fisch- und Teichanlagen gekauft.“
Der Kunst- und Naturverein Basthorst e.V. bezieht die Bewohner des Dorfes gerne mit ein. Der einzigartige Lebensraum mit Wiesen, Wäldern und Gewässern soll erhalten bleiben. „Immerhin kommen mehr als 50.000 Besucher pro Jahr“, so Steffen Teufel.  An Christi Himmelfahrt am 30. Mai gibt es einen Tag der offenen Tür im Krebsgarten, von 10 bis 16 Uhr. Neben der Natur warten auch Musik und Unterhaltung auf die Besucher. Und wer Krebse kulinarisch probieren möchte, kann das tun – für rund 64 Euro pro Kilo. Die Männchen können bis zu 16 cm lang und 150 Gramm schwer werden. Allerdings sollten die Tiere dann auch ein paar Jahre auf dem Buckel haben.
Im Sommer will Steffen Teufel mit seiner Familie auch noch die Teestube „Kräuterbox“  mit kleiner Gastronomie eröffnen. Dann soll es auch wieder die begehrten Krebsessen geben. Detaillierte Informationen gibt es unter www.krebsgarten.de.

BU1: Steffen Teufel steht kurz vor der neuen Krebssaison. Im Laufe des Monats können die ersten Tiere gefangen werden. Bis dahin sind Schafe Blickfang in der Zuchtanlage, Foto: maxpress/nb, privat

Text: Norbert Bosse