Kunst als Mittler für trauernde Angehörige

Unternehmen CremTec schafft nach Sanierung einen Ort zur individuellen Abschiednahme

Aufbauorganisator Thies Heinrich von CremTec (l.) im Gespräch mit dem Fließenleger, der die kunstvollen Kacheln und Ornamente an die Wände gebracht hat
Aufbauorganisator Thies Heinrich von CremTec (l.) im Gespräch mit dem Fließenleger, der die kunstvollen Kacheln und Ornamente an die Wände gebracht hat, Foto: maxpress

Krebsförden • Kunst in einem Krematorium – wie passt das zusammen, mag sich der eine oder andere fragen. Dass es funktioniert, beweist die Firma CremTec, die seit vergangenem Oktober Gesellschafter und neuer Betriebsführer der Anlage für Feuerbestattungen auf dem ­Waldfriedhof ist. Farbige Ornamente und Keramikkacheln zieren nun einzelne Räume. Nach einer kompletten Innensanierung ist das Gebäude modern und ansprechend – pünktlich zum 25. Jubiläum.

Durch den Bau des Krematoriums, als Ergänzung zur Trauerhalle, waren ab 1995 auch Feuerbestattungen möglich. „Nun war es an der Zeit, die Anlage auf den neuesten Stand zu bringen“, sagt Aufbauorganisator Thies Heinrich von CremTec. „Wir haben neu gefliest, neu gestrichen, teilweise Raumaufteilungen verändert, Durchbrüche geschaffen und eine Küche integriert. Das Krematorium soll kein gruseliger Ort sein. Wenn Angehörige bei der letzten Reise des Verstorbenen – der Einfahrt des Sarges in den Ofen – dabei sein wollen, sollen sie sich wohlfühlen. Wir wollen ihnen für die gesamte Zeit des Abschieds Raum für Trauer bieten.“
Das bedeutet gleichzeitig Raum für Individualität. Ob jemand Kerzenlicht oder Blumenschmuck wünscht oder etwas anderes, das im Moment der Trauer gut tut – alles lässt sich in Absprache mit dem Bestattungsunternehmen realisieren. Luft, Wasser, Erde, Feuer, Glaube, Trost oder Heilung sind Worte, die das Künstlerehepaar Thürich in einigen Verzierungen mitaufgegriffen hat. „Kunst ist Mittler und funktioniert hier wie ein Therapeut“, erklärt Antonia Thürich. „Diese Gestaltung macht die Räumlichkeiten jetzt wirklich einzigartig“, findet auch Thies Heinrich.
Ökologisch und ökonomisch hat CremTec das Krematorium ebenfalls aufgewertet. So wurden beispielsweise auch die Ofen- und Filteranlage erneuert, wodurch nun ein geringerer Gasverbrauch möglich ist.
„Wir freuen uns darauf, den Schwerinerinnen und Schwerinern bei einem Tag der offenen Tür im Sommer die neuen Räumlichkeiten zu zeigen. Wir bieten Führungen an und wollen ihnen das doch recht komplexe Thema näherbringen.“ Wer darüber hinaus Fragen zum Krematorium hat, kann sich an Eileen Böhm unter der (0385) 484 730 92 oder an e.boehm@cremtec.de wenden.

Marie-Luisa Lembcke