Kraftvolle Bilder helfen

Kunst bietet Patienten und Besuchern Ablenkung

Schwerin • Ein Krankenhaus muss (in vielen Bereichen) steril sein, sollte aber nicht steril wirken. Gerade dort, wo Patienten und Besucher sich von den Erkrankungen ablenken wollen, kann Kunst eine beruhigende, aber auch eine ermutigende Wirkung haben.

Viele Bilder von Andrey Chaplya auf dem Flur der Klinik für Strahlentherapie in den Helios Kliniken Schwerin zeigen Seenlandschaften. Der Künstler aus St. Petersburg setzt gerne Wind und Wasser auf seinen Bildern ein, weil sie eine unbändige Bewegung simulieren. „Die Patienten hier sind sehr schwer erkrankt, ich möchte Ihnen Kraft geben“, so Chaplya. Neben der Leinwand nutzt der gelernte Bühnenbildner auch Skulpturen und Fotografien für seine Kunst. Er achtet darauf, dass die Umgebung mit seinen Werken harmoniert oder eine neue Perspektive ergibt. Chefarzt Dr. Ralf Schneider, den eine jahrelange Freundschaft mit dem Künstler verbindet, trifft immer wieder auf Patienten, die sich die Bilder vor seinem Büro ansehen. „Ich habe – auch von meinen Mitarbeitenden – schon sehr positive Rückmeldungen bekommen. Die Bilder strahlen eine Energie aus, die sich auf die Betrachter überträgt.“ Deshalb lädt er Besucher auch gerne dazu ein, nach der Sprechstundenzeit einen Blick in die Flure der Klinik zu werfen.

Kleinsten Details Raum geben

Auch im Eingangsbereich des Klinikums stellen regelmäßig lokale Künstler ihre Werke aus. Im März hat der hauseigene Fotoclub die Galerie mit 17 Makro-, Landschafts-, Tier- und Portraitaufnahmen bestückt. Die Bilder zeigen etwa den Moment der Entzündung eines Streichholzkopfs in beeindruckender Größe oder bekannte Gebäude aus interessanten Perspektiven. Da kein Thema für die Ausstellung festgelegt war, steht diese unter dem Titel „Sammelsurium I“. Peter Häfner, Suchttherapeut in der Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, ist einer der Fotografen. „Kunst im Krankenhaus bringt viele Vorteile“, ist er sich sicher. „Sie kann Aufmerksamkeit und Neugier wecken, ihre Betrachter faszinieren und damit helfen, Krankheit und Leid für einen Moment in den Hintergrund treten zu lassen.“