Kontinuierliche Sanierung der Abwasserkanäle

Schweriner Abwasserentsorgung investiert jährlich drei Millionen Euro in die Netzsicherheit

Schwerin • Um das Schweriner Abwassernetz in einem guten Zustand zu halten und die Entsorgungssicherheit jederzeit gewährleisten zu können, investiert die SAE jährlich rund drei Millionen Euro. Der kontinuierlichen Erneuerung der Anlagen liegt der Generalentwässerungsplan der Landeshauptstadt Schwerin zugrunde, der auch in diesem Jahr planmäßig umgesetzt wird.

„Die Kanalsanierung erfolgt auf unterschiedliche Weise“, sagt Marco Biermann, Netzplanungsingenieur Abwasser, von der WAG. Reparaturen schaffen auf schnellem Wege Abhilfe, wenn dringender Handlungsbedarf besteht. Renovierungen sind im sogenannten Linerverfahren möglich. Hierbei werden bestehende Kanäle von innen durch eine besondere Methode neu ausgekleidet. „Davon bekommen viele Schweriner kaum etwas mit. Anders verhält es sich bei der Erneuerung von Abwasserleitungen in offener Bauweise. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Lübecker Straße zwischen Steinstraße und Severinstraße.“ Hier liegen Leitungen durchschnittlich 4,5 bis 5 Meter tief in der Erde, die schon über 100 Jahre alt sind. Seit Anfang Mai laufen die Arbeiten. Der Altkanal mit einem Querschnitt von 50 Zentimetern wird entfernt und bis Mitte November durch eine neue Leitung mit einem Querschnitt von 80 Zentimetern ersetzt. Im kommenden Jahr ist die Fortführung der Arbeiten bis zum Platz der Freiheit geplant.
Im Räthenweg wurde vor wenigen Tagen die Erneuerung des Schmutz- und Regenwasserkanals beendet. Ebenfalls fertiggestellt ist der erste Bauabschnitt auf dem Großen Moor. Zwischen Puschkinstraße und Landesrabbiner-Holtheim-Straße kam ein neuer Regenwasserkanal in den Boden. „Der Misch-
wasserkanal in diesem Bereich erfährt eine Renovierung. Hier setzen wir das Inlinerverfahren ein“, so Marco Biermann. In offener Bauweise erfolgt seit August die Erneuerung des Regen- und Schmutzwasserkanals in der Straße Am Güstrower Tor. Auch der Schlachtermarkt wird noch zur Baustelle: Zwischen Landesrabbiner-Holtheim-Straße, Schlachterstraße und Domstraße sowie auf dem eigentlichen Platz kommen neue Leitungen für Regen- und Mischwasser in den Boden.
Das wohl aufwändigste Vorhaben wird seit September in der Rogahner Straße realisiert: In den kommenden eineinhalb Jahren soll der Abschnitt in Görries zwischen der Umgehung und dem Schultzenweg mit neuen Abwasserleitungen ausgestattet werden. „Insgesamt kommen wir gut voran. Das liegt an einer soliden Planung und der guten Zusammenarbeit mit den derzeit gebundenen Baufirmen“, so Marco Biermann. 

(ba)

BU: In offener Bauweise werden in der Lübecker Straße Leitungen erneuert
Foto: WAG