Kommentar von Holger Herrmann im Oktober
Fußballgeschichte in Schwerin
Liebe Leserinnen und Leser,
ich war damals dabei, als der SSC Breitensport mit dem 1. FSV einen gemeinsamen Fußballweg in „Eintracht“ beschloß. Die Idee war gut, überregionale Sponsoren wie Skoda interessiert, doch dann begannen die Scharmützel und Intrigen hinter den Kulissen. Posten- gerangel und Einflussängste torpedierten letztlich die Fußballentwicklung. Von „Eintracht“ war damals nichts mehr zu spüren.
Nun erlebe ich ein Déjà-vu. Unter viel besseren Voraussetzungen als 1996 und mit großer politischer Rückendeckung wurden die Weichen für das große Fußballfinale gestellt. Obwohl das Interesse am Fußball wächst und die Stadt mit fünf Millionen Euro erheblich investiert hat, können sich die Beteiligten nach sieben Jahren immer noch nicht einigen. Wer da den „Schwarzen Peter“ in den eigenen Reihen hat, ist dabei von außen schwer nachzuvollziehen. Fakt ist, es müsste mal ein Machtwort gesprochen werden.
Herzlichst, Ihr Holger Herrmann
Fußballgeschichte
Wacker 03 steht in der Fußballchronik der Stadt Schwerin mit einem Gründungsdatum von 1903. Das war wohl der Ursprung einer kleinen Kickertradition. Seitdem hat es unzählige Vereine in der Stadt gegeben. In den 60er-Jahren sortierte die junge DDR die Kicker vor Ort in Dynamo Schwerin und Traktor Schwerin. Doch zugunsten der Leistungssportpoltik wurde Traktor zerschlagen – Vereine wie Motor, Trusioma, Tiefbau entstanden. Anfang der 70er wurde dann der Grundstein für die Industriesportgemeinschaft Schwerin (ISG) gelegt. Da fanden sich die großen Industrieunternehmen wie Lederwarenwerk, Plastmaschinenwerk oder Hydraulik wieder. Während die SG Dynamo staatlich gefördert das Leistungsniveau angab, kämpfte sich die ISG als Breitensportvereinebenfalls bis in die DDR-Liga. Mit der Wende kam das Aus für die Betriebssportgemeinschaften und Dynamo. Aus Dynamo wurde der 1. FSV Schwerin. Im Schweriner SC, Nachfolger von Traktor Schwerin, fanden sich die Kicker vieler Betriebssportgemeinschaften wieder.