Kleines Geld sucht großen Plan

Dem Anlageziel mit einem FondsSparplan näher kommen

Schwerin • Geld ausgeben, Schulden machen: Trotz Niedrigzinsphase und damit einhergehenden günstigen Konditionen für Kredite haben die meisten Deutschen ihr Konsumverhalten nicht geändert. Sie geben nicht mehr aus als vorher. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Vermögensbarometers des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, für das über 1.800 Menschen befragt wurden.

Dennoch beschäftigt die Menschen die Geldpolitik der EZB: Laut Umfrage stieg im vergangenen Jahr der Anteil derer, die aufgrund der niedrigen Zinsen um ihr Erspartes besorgt sind, um 17 Prozentpunkte auf 58 Prozent. „Traditionelle Sparprodukte werfen im derzeitigen Umfeld wenig Rendite ab“, bestätigt Alexander Beutin, Leiter der Sparkassen– Zweigstelle Lankow, die Befürchtungen der Sparwilligen. Rund 17 Prozent der Befragten legen deshalb einen Teil ihres Geldes in Wertpapiere an – Tendenz steigend, wie auch die jüngsten Zahlen der Deka, dem Wertpapierhaus der Sparkassen, zeigen. Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl der Fondsparpläne inklusive Altersvorsorge- und VL-Verträge auf 3,5 Millionen. „Der Trend hin zu Fondssparplänen hat sich im laufenden Geschäftsjahr weiter verstärkt“, beobachtet auch Beutin bei seinen Kunden. „Und das ist sinnvoll.“ Ein Blick auf die Aktienmärkte zeigt: Die Stimmung ist gut, der deutsche Leitindex Dax schraubt sich seit Monaten immer höher. Vor allem langfristige Sparer können die Chancen nutzen, die der Kapitalmarkt bietet. Dabei gilt zu beachten: Die Anlage in Aktien birgt ein Verlustrisiko durch Kursschwankungen. „So lange die Konjunktur weiter stabil ist, steht auch das Fundament für die Aktienmärkte“, so Beutin. „Und die Niedrigzinsphase dürfte so schnell nicht enden.“ Um das Risiko vermindern zu können, ist eine breite Streuung empfehlenswert – also eine Investition in verschiedene Branchen und Länder.

Sein Geld arbeiten lassen

Diese Streuung bieten etwa Investmentfonds. Sie gelten als eine der wenigen Anlageformen, bei denen man den Zinseszins für sich arbeiten lassen kann. Das heißt, dass die positiven Erträge, die ein Fonds erwirtschaftet, wieder angelegt werden. „Auf diese Weise arbeitet mein Geld für mich“, erklärt Beutin. Das könne langfristig für einen beschleunigten Vermögensaufbau sorgen. „Je länger das Geld im Fonds investiert ist, desto größer die Chance auf die Nutzung des Zinseszinseffekts durch die Wiederanlage der Erträge.“ Ein weiterer Effekt, der sich durch die Länge des Investments definiert, ist der Durchschnittskosteneffekt. „Wer regelmäßig in einen Fondsparplan einzahlt, erhält in schwachen Marktphasen für dieselbe Sparrate mehr Fondsanteile, weil sie dann günstiger sind“, erläutert Beutin. „Geht es mit den Kursen aufwärts, entwickeln sich diese Anteile entsprechend.“
Gleichwohl sollten Anleger beachten, dass eine Anlage in Investmentfonds Kurschwankungen unterliegt, die sich negativ auf den Wert der Anlage auswirken können. Zum Fondssparen braucht es nicht viel Kapital: Mit regelmäßigen Einzahlungen schon ab 25 Euro können Anleger einsteigen.

Aktienquote sollte je nach Alter variieren

Eine Faustregel, die es zu beachten gilt: Je jünger der Anleger, desto höher sollte die Aktienquote des Sparplans bei langfristigen Sparzielen sein. Warum, erschließt sich aus der nächsten Regel: Je länger die Anlagedauer, desto niedriger der Risikofaktor, da sich Wertschwankungen langfristig ausgleichen können. „Das heißt aber nicht, dass sich das Abschließen eines Fondssparplans nicht mehr lohnt, wenn man älter als beispielsweise 45 Jahre ist“, sagt Beutin.
Auch im Alter gibt es viele langfristige Ziele, auf die es sich zu sparen lohnt. Grundsätzlich sollte man den Aktienanteil verringern, je mehr es auf den Ruhestand bzw. auf den Wunschtermin des Sparziels zugeht.“ Wer all diese Regeln beachtet, der kann sich der wachsenden Gruppe der Wertpapiersparer getrost anschließen.