Kläranlage erzeugt noch mehr Strom

Zwei neue Blockheizkraftwerke und eine Co-Substratannahme

Schwerin • Mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.850 Megawattstunden ist die Kläranlage in Schwerin-Süd einer der größten Energieverbraucher in der Landeshauptstadt Schwerin. Die Bemühungen, die Eigenversorgung deutlich zu erhöhen, tragen in Kürze weitere Früchte: Zwei neue Blockheizkraftwerke, eine Co-Substratannahme und Photovoltaiktechnik steigern den Anteil auf über 70 Prozent.

Anfang September sollen die neuen Anlagen ihren Betrieb aufnehmen. Bislang hatte ein altes Blockheizkraftwerk rund 40 Prozent der für den Betrieb der Kläranlage notwendigen Energie erzeugt. „Die Wärmeversorgung stellen wir bereits zu 100 Prozent aus eigener Kraft sicher“, sagt Jörg Flissakowski, der für die Bereiche Bau und Instandhaltung verantwortlich zeichnet. Mit den neuen Anlagen lässt sich die Eigenversorgung um weitere 30 Prozent erhöhen. Bei durchschnittlich 8.600 Betriebsstunden pro Jahr entsteht dabei eine Energiemenge, die den Jahresbedarf von mehr als 1.000 Vier-Personen-Haushalten abdecken würde. 

Seit April laufen die Baumaßnahmen auf der Kläranlage. Am 26. Juni wurde die moderne Technik geliefert. In den beiden neuen Blockheizkraftwerken mit einer jeweiligen elektrischen Leistung von 220 Kilowatt wird auf der Kläranlage anfallendes Gas zu Strom umgewandelt. „Um noch mehr Energie für die Eigenversorgung erzeugen zu können, haben wir zeitgleich eine Co-Substratannahme errichtet. In zwei Behältern von je 30 Kubikmetern Größe werden Fette, die einen hohen Energieanteil besitzen, zwischengespeichert und dosiert den Faultürmen zugeführt. Das dabei entstehende Gas wird anschließend zur Stromerzeugung genutzt. Weitere 150.000 Kilowattstunden Strom sollen durch die neue Photovoltaikanlage für die Eigenenergieversorgung der Kläranlage bereitgestellt werden. Damit, so SAE-Werkleiter Lutz Nieke, leiste die Schweriner Abwasserentsorgung einen erheblichen Beitrag, ressourcenschonend und nachhaltig die Abwässer der Landeshauptstadt und der angeschlossenen Umlandgemeinden zu reinigen. 

Das Unternehmen investiert in die Erneuerung der Blockheizkraftwerke, in die Co-Vergärung, in notwendige Mess- und Regeltechnik sowie neue Technik der Klärgasstrecke (mit Fackel, Gebläse und Gas-aufbereitung) über zwei Millionen Euro. „Dieses Geld ist bestens angelegt, um unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu gestalten. Mit diesen Verbesserungen setzen wir das Klimaschutzteilkonzept weiter um“, so Lutz Nieke.

ba