Kita gGmbH: Auf eine neue Generation einstellen

Individuelle Begleitung im Hort wird in Zeiten rasanter gesellschaftlicher Veränderung immer wichtiger

Schwerin • Attraktive Angebote unterbreiten, Bedürfnissen entsprechen, Zeit finden für jedes Kind, veränderten Anforderungen gerecht werden – die Arbeit in den Horten der Kita gGmbH braucht neben qualifizierten pädagogischen Fachkräften vor allem viel Zeit. Um Mitbestimmung zu ermöglichen, Freiräume zu schaffen und Partizipation zu leben.

„Partizipation und offene Angebote schließen die individuelle Begleitung der Kinder nicht aus. Wir als Kita gGmbH sind mit motivierten und versierten pädagogischen Fachkräften auf die neuen Herausforderungen eingestellt. Was aber fehlt, ist Zeit, um jedem Kind in seinen Bedürfnissen gerecht werden zu können“, sagt Kita-Geschäftsführerin Anke Preuß. „Es geht darum, den Wert, für den unsere Hortarbeit steht, in der Wahrnehmung zu erhöhen. Die Professionalität dafür bringen wir mit“, sagt Robert Ziller vom City-Hort und verweist auf verschiedene Konzepte sowie Qualitätsstandards. Gesellschaftliche Veränderungen sind rasant, Anforderungen steigen. „Inklusion ist nicht nur in der Schule ein Thema, sondern auch im Hort. Es gibt einen hohen Anteil diagnostizierter Kinder. Unser Anspruch ist es, jedes Kind da abzuholen, wo es steht“, sagen die pädagogischen Fachkräfte. „Auch Schulkinder, die ihre Freizeit im Hort gestalten möchten, haben einen Anspruch, in ihrer Entwicklung begleitet zu werden. Veränderte Familiensituationen und die immer knapper werdende Zeit vieler Eltern machen es notwendig, die personelle Ausstattung zu verbessern“, meint Christine Haß vom Hort Paulsstädter Fritzen. Torsten Tiede, Leiter des Hortes Heine Kids, untermauert diese Forderung: „Wenn wir den Mädchen und Jungen ermöglichen wollen, selbstbestimmt ihren Interessen nachzugehen, ihre Freizeit nach eigenen Vorstellungen zu verbringen und darüber hinaus Partizipation lebendig zu gestalten, das heißt, Mitbestimmung in unterschiedlichster Weise zu fördern, dann ist Zeit ein ganz wichtiger Faktor. Kinderrechte, wie sie die Vereinten Nationen beschreiben,  lassen sich nicht ,nebenbei‘ umsetzen. Dafür braucht es viele Begleiter im Hort, die für ihre Tätigkeit hohe Ansprüche formulieren und Vertrauen gewinnen können.“
Sandra Dickau vom City-Hort beschreibt Beispiele besonderer Herausforderungen, die Kinder mit in den Hort bringen. „Es gibt hochbegabte Kinder und solche, deren Eltern sich getrennt haben. Manche haben Sprachprobleme, andere einen besonderen Integrationsbedarf. Alle leben mit den Einflüssen rasanter Veränderungen und medialer Überfrachtung. Selbst mit größtem Engagement bleibt die von uns gewünschte Individualität unter den jetzigen Bedigungen zuweilen auf der Strecke.“ Im Sinne der Kinder müsse sich daran etwas ändern, fordert Anke Preuß. „Wir nehmen unseren Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag sehr ernst. Für uns stehen an erster Stelle die Kinder und ihre Bedürfnisse!“ Dabei sei es wichtig, das Denken erwachsener Menschen nicht auf Kinder zu übertragen. „Die offene Arbeit zeigt, dass wir gemeinsam mit den Kindern Veränderungen meistern können“, so Mari­on Lehnhoff vom Hort Future Kids und das  ma­chen die pädagogischen Fachkräfte der Kita gGmbH professionell und selbstbewusst. 

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Kinder dichten Rap zum Thema Partizipation
Zur Eröffnung des Hort-Standortes Mitte haben Kinder ihren selbst gedichteten Rap zum Thema Partizipation präsentiert (Auszug oben im Bild). Sie bekamen tosenden Beifall für klare Ansagen, die darauf abzielen, Kinderrechten mehr Aufmerksamkeit zu schenken und die Bedürfnisse der Mädchen und Jungen respektvoll zu achten. „Wir stellen uns der Herausforderung, die Entscheidungen der Kinder auszuhalten und mitzutragen. Das ist Partizipation“, so Hortleiter Torsten Tiede.

Meinen Tag selbst gestalten
Guck mal hin, was ich kann, lässt man mich nur mal ran!
Was ich schaffe, wirst du wissen, schaust du hinter die Kulissen!
Ich bin groß und nicht klein, und ich schaff so viel ALLEIN!
Mega krass! Ey voll geil! Ich bin hier im Hort dabei!
Wie im Fernseh`, besser leben, Kindern ihre Rechte geben!
Sachen planen, mitentscheiden! Toben, lachen und verkleiden.
Machst nur du, bleib ich steh´n. Lässt du mich, kann ich geh´n!
Potenziale voll entfalten! Meinen Tag selbst gestalten.
Denn wir sind die ZU – KUNFTS – GE – NE – RATION.
Und wir leben hier – PARTIZI – PATION!


BU1: Offene Arbeit versteht den Hort als Angebot für Kinder
BU2: Kinder des Hort-Standortes Mitte präsentieren ihren Rap zum Thema Partizipation
Fotos: maxpress