Kartoffeln und Co. gehören nicht ins Klo

Vermeidung von Ungeziefer und Verstopfungen

Schwerin • Eine Toilette ist kein Mülleimer. Dementsprechend gehören auch nur die Dinge ins WC, die man quasi mit Beendigung seines „Geschäfts“ abgewickelt hat. Essenreste, Medikamente, Farb- und Lösungsmittel, Windeln, Katzenstreu, Hygieneartikel, Textilien und und andere Abfälle sorgen nur für Ärger: durch Verstopfungen oder das mögliche Ansiedeln von Ungeziefer.

„Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, dass unsere Abflusssysteme einwandfrei funktionieren. Das ist ganz einfach. Denn ins WC gehören nur menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier aus Zellulose. Alles andere ist strikt ein Tabu – zur Vermeidung von Verstopfungen und dem möglichen Befall mit Ungeziefer wie Ratten“, sagt WAG-Gruppenleiterin Britta Dumke. Durchschnittlich 100 bis 140 Mal pro Jahr müssen ihre Kollegen zur Beseitigung von Verstopfungen im Kanalnetz ausrücken. Aber nicht nur Verstopfungen sind ein potenzielles Ärgernis. Gerade Speisereste ziehen das Ungeziefer magisch an. Die Vermehrung von Ratten ist vorprogrammiert, wenn beispielsweise Kartoffeln und Fleischreste in der Toilette landen. Normalerweise kommen Ratten in der Kanalisation nicht vor. Fette und Nahrungsmittel locken sie jedoch an. „Diese Tiere verfügen über eine ausgesprochen gute Sensorik. Sie finden problemlos den Ursprung der vermeintlichen Nahrungsquellen und sind ohne Weiteres in der Lage, sich in Rohren auch aufwärts zu bewegen“, warnt Martin Frank, Ingenieur Betrieb Abwasser. Doch nicht nur die kochbegeisterten Hausfrauen und Hausmänner sind gefragt, wenn es um einen sorgsamen Umgang mit Essenresten geht. Während im privaten Haushalt auch die Fettreste aus der Pfanne mit Küchenpapier vor dem Abwaschen entfernt werden sollten, müssen Gastronomen die gesetzlich vorgeschriebenen Fettabscheider regelmäßig entsorgen lassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Fette nicht in die Kanalisation gelangen und für unangenehme Gerüche sorgen, ebenfalls Ratten anlocken und beim Aushärten Klumpen bilden, die dann wiederum zu einer Verstopfung führen können. „Dass Essensreste in der Gastronomie separat entsorgt werden und das Geschirr optimalerweise vorgereinigt wird, versteht sich von selbst“, so Martin Frank.
 „Grundsätzlich kann ich ein Lob an die Schwerinerinnen und Schweriner geben: Im vergangenen Jahr gab es ledigich vier Mal Hinweise auf Ungeziefer in den Abwasserentsorgungssystemen. Ratten stellen derzeit kein Problem da. Das soll natürlich so bleiben“, ergänzt Britta Dumke.

ba