Kallweits Kunst in gelber Bronze

Schweriner Bildhauer setzt auf Bewegung und Kontraste

Schwerin • Es sind meist schmalgliedrige, elegante Erscheinungen, nicht selten Götter, die Nando Kallweit aus Holz und Bronze formt. Auf Feinheiten und Details kommt es dem gebürtigen Schweriner dabei nicht an. „Ich arbeite mit Verknappung. Die Form ergibt sich aus der Bewegung”, erklärt der Bildhauer. Inzwischen sind seine archaischen Skulpturen nicht nur in seiner Heimat bekannt und beliebt.

Für Ausstellungen und Kunstmessen reist Nando Kallweit durch die ganze Welt. Seit Jahresbeginn war der 45-Jährige bereits in Amsterdam, Mailand, London, New York und Spanien. „Ich habe sogar eine Skulptur nach Kalifornien verkauft”, berichtet er beeindruckt. „Das ist natürlich ein besonders schönes Gefühl, wenn die Kunstwerke nicht nur bei uns zu Hause, sondern sogar weltweit geschätzt werden.” 

Angefangen hat Nando Kallweits Faszination für das Erschaffen von Skulpturen bereits in seiner Kindheit. „Mein Vater hat mir das Schnitzen beigebracht”, so der Künstler. Als Schüler habe er so bereits seine ersten kleinen Holzfiguren gefertigt. Während dem Abitur und der Lehre verlor der Schweriner sein Hobby jedoch aus den Augen. Erst als er während seines Studiums zum Diplom-Bauingenieur in Lübeck wieder handwerklich aktiv wurde, ließ er auch sein Talent zur Bildhauerei aufleben und fand großen Gefallen daran. „Irgendwann wollte ich gar nichts anderes mehr machen. Also bin ich 2004 freischaffender Bildhauer geworden”, erzählt er.

Zu seinem Lieblingswerkstoff Eichenholz gesellte sich schließlich auch Bronze. Neben Skulpturen für Ausstellungen fertigt Nando Kallweit auch Wandreliefs und Installationen. Einige seiner Werke sind auch im öffentlichen Raum ausgestellt. In Schwerin sind beispielsweise seine Skulptur „Wasserschieber” auf dem Kreisverkehr in Neumühle und zwei Könige im Taschengarten in der Fischerstraße.

Seine Werke hält Nando Kallweit meist in Schwarz oder Bronze – Farbtupfer kommen bei ihm nur selten zum Einsatz. Umso reizvoller fand der Schweriner das Thema der GELBKUNST-Ausstellung. „Der Kontrast hat mich gereizt”, sagt er. „Außerdem ist die Farbe Gelb für mich durchweg positiv. Ich verbinde damit Freude und Kreativität.” Genau diese Attribute will der Bildhauer auch bei seinen zwei Ausstellungsstücken darstellen. Seine Werke werden zum einen im Außengelände und zum anderen in einem der Ausstellungsräume zu sehen sein.

Wer mehr über Nando Kallweits Kunst erfahren möchte, findet alle Informationen und Bilder unter www.nandokallweit.de.

Das schöne Wesen einer Waldgöttin

„Frija” hat Nando Kallweit eine seiner aktuellsten Skulpturen getauft. Die hochgewachsene, weibliche Figur stellt eine gehörnte Waldgöttin dar. „Die Waldgöttinnen symbolisieren für mich die ganze Schönheit des Lebens – eine stolze Frau auf den Zehenspitzen stehend, aufrecht und nach vorne blickend. Das zuerst irritierende Geweih ist eine Metapher für die Natur und den Wald. Es ist die Verbindung zwischen der  Schönheit der Haltung und der rauen Form der Gestaltung, die den Reiz der Skulptur ausmacht”, so Nando Kallweit.

Nele Reiber

Fotos: privat