Jungen Menschen eine Perspektive geben

Stadtverwaltung und AWO führen in Mueßer Holz Programm „Jugend stärken im Quartier” fort

Mueßer Holz • Es gibt junge Menschen, die fallen durch alle Raster. Es fängt mit Schwierigkeiten in der Schule an, manchmal gesellen sich Schulden, psychische Erkrankungen oder Drogenprobleme dazu. Ein problemloser Übergang von Schule zu Beruf scheint in solchen Situationen fast unmöglich. Diesen Problemen widmet sich das Programm „Jugend stärken im Quartier”, das in Schwerin seit Anfang des Jahres gemeinsam von der Stadtverwaltung, der AWO und Regio Vision fortgeführt wird.

„Es gibt bereits viele Angebote für junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen”, sagt Norbert Schmid, Berater bei der AWO. Diese Angebote und Anlaufstellen sollen im Projekt genutzt und vernetzt werden. „Denn wenn wir den jungen Menschen helfen wollen, müssen wir die Möglichkeiten kennen und diese aufzeigen.” Vor allem die Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern, Jobcenter und Wirtschaftsunternehmen haben sich die Projektverantwortlichen auf die Fahnen geschrieben. „Wir müssen Unternehmen für diese potenziellen Arbeitskräfte sensibilisieren”, so Norbert Schmid.   Die Anlaufstelle des Projekts ist zunächst im Deja Vu in der Parchimer Straße 2 zu finden, wird aber im April in den „Campus am Turm” in der Hamburger Straße 124 ziehen, sodass sich durch die künftige Nachbarschaft zum Jobcenter viele Synergien ergeben. Während sich die AWO und Regio Vision als Träger um die Arbeit mit den Jugendlichen zwischen zwölf und 26 Jahren küm­mern, laufen alle Fäden in der Stadtverwaltung bei Rene Scherke vom Fachdienst Jugend zusammen. „Die Stadtverwaltung ist die Koordinierungsstelle im Hintergrund. Wir kümmern uns beispielsweise um die Netzwerkarbeit”, sagt Rene Scherke. „Jugend stärken im Quartier ist ein absolut spannendes Projekt. Es widmet sich vor allem den jungen Menschen aus Mueßer Holz und Neu Zippendorf, aber auch allen anderen jungen Schwerinerinnen und Schwerinern, auch denen mit Migrationshintergrund.” Gerade bei letzteren spielt vor allem Unwissenheit zum deutschen System, aber auch die Anerkennung von Abschlüssen eine große Rolle. So auch bei der 26-jährigen Anna Maria Zbiec (r.) aus Polen. Sie will Lehrerin werden und ist dank der Hilfe von Silvia Rödger (l.) von Regio Vision auf dem besten Weg dahin. Beide arbeiten daran, dass die Zeugnisse der jungen Frau, die in ihrer Heimat bereits einen Master gemacht hat, anerkannt werden.


BU1: Anna Maria Zbiec (r.) aus Polen und Silvia Rödger (l.) von Regio Vision arbeiten daran, die Abschlusse der jungen Frau anerkennen zu lassen, Foto: maxpress

BU2: Das Vorhaben„JuSt 2.0” wird im Rahmen des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) und den Europäischen Sozialfonds gefördert