Immer noch ein Geduldspiel

Instandsetzung der Cramoner Brücke lässt auf sich warten

Cramonshagen • Seit nunmehr fast 13 Jahren ist die Brücke auf der Verbindungsstraße K30 zwischen Cramonshagen und Dalberg-Wendelstorf für Fahrzeuge gesperrt. Der marode Übergang und Teile der Kreisstraße sind damals im torfigen Untergrund abgesackt. Fortan musste ein Umweg von circa sechs Kilometern über die Nienmarker Straße in Kauf genommen werden. Die mediale Aufmerksamkeit zum zehnjährigen Jubiläum der Sperrung hat Türen geöffnet und Hoffnung geschaffen. Das ist mittlerweile aber auch schon wieder drei Jahre her.

„Genau genommen handelt es sich auch gar nicht um eine Brücke, sondern nur um einen Durchlass”, sagt Reinhard Eggemann, Bürgermeister von Cramonshagen. „Der Asphalt der Kreisstraße muss abgetragen und mit jeweils zwei Schichten Geotextilien und Schutt aufgefüllt werden, bevor ein neuer Belag aufgetragen werden kann.”
Nachdem es zehn Jahre überhaupt keine Anzeichen für eine baldige Instandsetzung gab, hat die Kreisrätin Kerstin Weiss zum Jubiläum der Sperrung das Projekt bei der Kreisverwaltung angeschoben. Relativ zeitnah im Dezember 2015 hat der Kreistag dann auch die grundhafte Sanierung inklusive des vorhandenen Damms vorbehaltlich einer 50-prozentigen Förderung durch das Land MV beschlossen. Bei der Vorplanung auf Grundlage des Baugrundgutachtens wurden zudem die Kastanienallee und die Lindenallee in die Sanierungsmaßnahmen mit einbezogen. Die Entwurfsplanung ist seit Ende letzten Jahres abgeschlossen. Derzeit erfolgt die Prüfung durch die Umweltplanung. Die Durchführung der Baumaßnahme einschließlich der Straßenerneuerung ist nun für 2019/2020 vorgesehen – vorausgesetzt, der Doppelhaushalt wird entsprechend beschlossen.
Der Beginn des Ersatzbaus ist somit immer noch an unsichere Bedingungen geknüpft. „Innerhalb meiner Legislaturperiode werde ich die Fertigstellung wohl nicht mehr erleben”, merkt Reinhard Eggemann enttäuscht an. Und so heißt es weiter, sich beharrlich in Geduld üben.

Fakten zum Ersatzbau der Cramoner Brücke:
• der Ersatzbau des Durchlasses inklusive der Sanierung des Damms sowie der Kastanien- und Lindenallee wird ungefähr zwei Millionen Euro kosten
• nach der Fertigstellung wird die Kreisstraße zur Gemeindestraße umdeklariert
• im Gegenzug wird die Nienmarker Straße von einer Gemeindestraße zu einer Kreisstraße
• Lkw und landwirtschaftliche Fahrzeuge sollen weiterhin über die Nienmarker Straße geführt werden
• zur besseren Anbindung des Nahverkehrs Busse aber nicht