Helios: Magneten gegen Depressionen

Neue Therapiemethode bei unzureichendem Medikamenteneffekt

Schwerin • Trotz Weiterentwicklung in der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung von psychisch erkrankten Menschen gibt es immer noch einen hohen Anteil an Patienten, die von diesen Methoden nicht ausreichend profitieren oder Medikamente nur bedingt vertragen.

In diesen Fällen rücken nicht-invasive (außerhalb des Körpers durchgeführte) Hirnstimulationsverfahren als therapeutische Option ins nähere Blickfeld. Dazu gehört etwa die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS), die seit kurzem auch in der Schweriner Klinik für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie angewendet wird. Mit ihrer Hilfe sollen vor allem an Depression erkrankte Patienten behandelt werden. Chefärztin Prof. Dr. Jacqueline Höppner erklärt die Vorteile der Methode: „Die rTMS ist ein sehr gut verträgliches Verfahren, bei dem eine Magnetspule über dem Kopf des Patienten platziert wird. Hierüber werden regelmäßig magnetische Reizserien abgegeben. Dadurch soll der zugrundeliegende gestörte Hirnstoffwechsel normalisiert werden und das Gehirn nach und nach lernen, fehlerhafte Botschaften, die zur Entwicklung depressiver Stimmung führen, zu ignorieren.“ Gerade im höheren Alter treten häufig Therapieresistenzen auf Medikamente oder Medikamentennebenwirkungen auf. Da die Methode gut verträglich ist und kaum Nebenwirkungen hat, ist sie besonders für ältere Menschen geeignet. 

Helios/Patrick Hoppe


BU: Prof. Dr. Jacqueline Höppner mit ihren Oberärzten Dr. Hauke Iven (l.) und Dr. Johannes Rosenboom
Fotos: maxpress