Hauspost-Kommentar November 2019: Wildes Schwerin

Redaktionsleiterin Marie-Luisa Lembcke

Redaktionsleiterin Marie-Luisa Lembcke
Foto: maxpress

Liebe Leserinnen und Leser,

Schwerin ist eine echte Lebenshauptstadt – auch für Tiere. Die Artenvielfalt bei uns ist immens. Klar, Wildschweinsuhlen oder ein Reh zu entdecken und den Specht hämmern zu hören ist relativ normal, aber trotzdem macht mein Herz doch jedes Mal einen Freudensprung. Im Wald ist alles Leben noch im Einklang mit der Natur, harmonisch, friedlich – so scheint es. Dass das auch so bleibt, dafür sorgen Waidmänner wie Dietmar Beier, wie er mir erklärt. Am Ende unseres Gesprächs fährt ein Auto in den Wald und eine junge Frau steigt aus. Das Waldweg-gesperrt-Schild habe sie nicht gesehen und sie wolle ja nur mal schnell eine Runde mit ihrem Hund drehen. Doch der Waldhüter kennt kein Pardon. Ihm ist es wichtig, dass die Menschen auf die Natur und seine tierischen Bewohner Rücksicht nehmen und Regeln eingehalten werden. Regeln, das braucht es laut NABU mit Blick auf den Vogelschutz auch für Angler und Wassersportler. Ob es dann bald auch eine Klausel gibt, die es verbietet, Enten zu füttern? Denn so gern das wohl jeder von uns als Kind gemacht hat – gut für die Verdauung der gefiederten Freunde und für das ökologische Gleichgewicht in den Gewässern sind Brotreste nicht. Vögel sind keine Mülltonne.
Sicher, das mag für manche nach Einschränkung klingen. Und bestimmt kommt die Tierliebe spätestens bei abgeknabberten Sträuchern im Garten, umgeschmissenen Mülltonnen oder nächtlichen Kratzgeräuschen im Dach an ihre Grenzen. Doch dann heißt es: Ruhe bewahren und mal ein paar einfache Tipps beherzigen.

Herzlichst, Ihre
Marie-Luisa Lembcke