Hauspost-Kommentar Mai 2019: Staatstheater Schwerin

Hannelies Höchel, Künstlerisches Betriebsbüro

Liebe Leserinnen und Leser,


als Chorinspizientin der Singakademie habe ich begonnen, als Mitarbeiterin im Künstlerischen Betriebsbüro und Leiterin der Statisterie gehe ich nach dieser Spielzeit in den Ruhestand.  Seit 29 Jahren kenne ich das Mecklenburgische Staatstheater von innen und kann nur sagen: Ich wünsche mir, dass wir alle wieder zur Sachlichkeit zurückkehren und Theater machen - im wörtlichen Sinn! Ich bin gespannt auf die Schlossfestspiele und die Harmonie von Altem Garten und Schlosshof, die wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal erprobt haben. Wir alle wollen mit Qualität produzieren, das ist mit weniger Mitarbeitern oft schwierig... und in dem Umfang, wie er von uns und den Zuschauern gewünscht wird, so nicht machbar. Übrigens sehe ich die Verantwortung dafür nicht beim jetzigen Intendanten, sondern bei Trägern und Politik. Stellenkürzungen gibt es nämlich kontinuierlich schon seit 1994, damals waren wir noch 200 Beschäftigte mehr. Wenn wir also über die Atmosphäre sprechen, dann kann ich „ein Klima der Angst“ nicht erkennen. Vielmehr spreche ich von einer Überlastung der Mitarbeiter, von daraus resultierender Unsicherheit. Vieles ist im Fluss, manches muss optimiert werden. Die Mitarbeiterbefragung wird hoffentlich zeigen, wo und wie genau. Ich hoffe, dass sich alle beteiligen, auch die sonst Ruhigen unter uns. Und die lauten, allzu lauten Stimmen, sollten noch einmal ihre Vorgehensweise überdenken. Durch eine ehrliche Kommunikation werden wir wieder strahlen wie wir es kennen – als Leuchtturm für die Region.

Herzlichst, Ihre
Hannelies Höchel