hauspost-Editorial September 2018: Ilka Wilczek

Ilka Wilczek, Werkleiterin SDS

Liebe Leserinnen und Leser,

„Entdecken, was verbindet“ – so lautet das Motto des Tages des offenen Denkmals in diesem Jahr. Und wir verbinden dieses Ereignis mit dem Tag der Ruhe auf dem Alten Friedhof in Schwerin. Jedes Jahr wird die Wiese vor der Trauerhalle zum Informationszentrum, zum Ausgangspunkt von Entdeckungstouren, zum Ort der Begegnung und Entspannung.

Der Alte Friedhof ist ein ganz besonderer Ort. Er bietet Raum für Trauer und Trost, um Hoffnung zu schöpfen und Mut zu gewinnen. Die historische Parkanlage mit ihren Kapellen und Grabstätten verspricht aber noch mehr: Abschalten in der Mittagspause, vom stressigen Alltag bei einem ausgiebigen Spaziergang im Schatten hoher Bäume erholen, ein Schwätzchen mit anderen oder einfach Ruhe und Schönheit genießen. Unzählige Pflanzen und Tiere gibt es auf dem Friedhof zu entdecken.

Wer aufmerksam über den Friedhof spaziert, findet auf den Grabsteinen häufig Namen von Persönlichkeiten, die in den Geschichtsbüchern der Stadt oder auf Straßennamenschildern stehen. Was verbindet Schwerin mit den Namen, der Menschen, die hier ruhen? Auf den Spuren unserer Vorfahren lernen wir, unsere Scheu abzulegen, über den Tod nachzudenken und darüber zu sprechen. Was gibt es Schöneres, wenn nach dem Leben die Erinnerung weiterlebt?

Für den Erhalt und die Erlebbarkeit wurde in den vergangenen Jahren durch Förderprogramme des Landes und des Bundes viel erreicht. Die historischen Kapellen sind hergerichtet und derzeit laufen die Sanierungsarbeiten an der Trauerhalle. Auch durch die neue Trasse des Radfernweges Hamburg-Rügen kann der Friedhof von einer ganz anderen Seite kennengelernt werden.

Der Tag der Ruhe verbindet Tod und Trauer auf der einen Seite mit Geselligkeit und Plauderei sowie fröhliche Kinderaktionen und Musik auf der anderen Seite. Ich freue mich darauf, Sie am 9. September auf dem Alten Friedhof begrüßen zu können.

Herzliche Grüße
Ilka Wilczek