Grüne Welle für Rettungsfahrzeuge

Krankenwagen müssen schnell durch den Verkehr kommen

Schwerin • Bereits vor zwei Jahren wurde bei der Landeshauptstadt Schwerin ein Antrag für eine grüne Welle gestellt. „Das wäre eine super Sache für die Rettungsfahrzeuge und technisch absolut machbar”, findet Manfred Strauß, Vorsitzender vom Ausschuss Umwelt, Gefahrenabwehr und Ordnung. Die Retter wären so viel schneller unterwegs. Schließlich geht es in vielen Fällen um jede Minute. Zwei weitere wichtige Punkte spielen dabei eine Rolle: Die Reduzierung der Umweltbelastung und des Lärms. „Dadurch, dass die Rettungsfahrzeuge schnell durch den Verkehr kommen würden, wäre es natürlich auch nicht mehr nötig, die Sirenen anzumachen”, erklärt Manfred Strauß. Ohnehin seien die Sirenen aber meist auch so schon in den Abendstunden abgestellt, da sie bei wenig Verkehr unnötig sind. Bisher gibt es noch keine Zustimmung zu dieser Maßnahme seitens der Stadt.

jb

Sebastian Ehlers, Fraktionsvorsitzender CDU

Die Verbesserung des Verkehrsflusses ist seit langem ein Thema der CDU-Fraktion. Wir haben uns zum Bespiel erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Ampelschaltungen auf dem Obotritenring für alle Autofahrer optimiert werden. Bei Rettungsfahrzeugen ist eine grüne Welle natürlich noch viel wichtiger. Dort entscheiden manchmal wenige Minuten über Leben oder Tod. Deshalb ist eine grüne Welle für Rettungsfahrzeuge absolut sinnvoll. Wo es technisch möglich ist, muss es umgesetzt werden.

Henning Foerster, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE

Rettungsfahrzeuge per Ampelvorrangschaltung durch Schwerin fahren zu lassen, haben wir vor einigen Jahren selbst ins Gespräch gebracht. Diese anderenorts genutzte Möglichkeit schied aus technischen und rechtlichen Gründen aus. Darüber hinaus gibt es keine Möglichkeit, den Fahrer eines Rettungsfahrzeugs anzuweisen, das Martinshorn nicht einzusetzen. Es obliegt seiner Entscheidung, ob er selbst bei Grün das Horn betätigt, um andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam zu machen.

Christian Masch, Fraktionsvorsitzender SPD

Möglichst schnell zum Einsatzort zu kommen, steht bei der Notfall­rettung im Vordergrund. Wenn das sichergestellt ist und weit­gehend geräuschlos erfolgt, können alle zufrieden sein. Eine grüne Welle für Rettungsfahrzeuge würde sicher dazu beitragen, aufs Einsatzhorn noch mehr verzichten zu können. Allerdings gilt auch dabei: Das Wünschenswerte ist nicht immer machbar, denn eine grüne Welle ist sowohl technisch als auch finanziell sehr anspruchsvoll und gelingt nicht überall.

Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger

Eine grüne Welle für Rettungsfahrzeuge ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll. Zum einen werden die Einsatzfahrten für Rettungsdienste beschleunigt und den Verletzten kann frühere Hilfe zugutekommen; oftmals sind es nur Minuten, die entscheiden. Zum anderen vermindert sich durch die reduzierte Nutzung des Martinshorns der Lärmpegel für die an den Hauptverkehrs­straßen wohnenden Anwohner um ein Vielfaches, was die Wohnqualität der Bürger verbessert.

Regina Dorfmann, Stadtvertreterin Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Grüne Welle für Rettungsfahrzeuge – das klingt natürlich sinnvoll. Bei Rettungseinsätzen muss es schnell gehen, da im Notfall jede Minute zählt. Wir unterstützen daher alle Maßnahmen, die zu einer Lärmmini­mierung für Anwohner sowie Verringerung der Fahrzeiten von Rettungskräften zum Einsatzorten führen. Wir wünschen uns, dass Rettungsfahrzeuge möglichst geräuscharm und schnell an ihren Bestimmungsort kommen, aber dafür braucht es vor allem Einsicht bei den Verkehrs­teilnehmer/innen.