Großer Andrang im Säulengebäude

Ausstellung zieht für drei Tage in das Schleswig-Holstein-Haus

Schwerin • Vier Tage nach der Eröffnung des Schweriner Sommermuseums  im Säulengebäude am Markt konnte am bereits der 1000. Gast in der stadtgeschichtlichen Ausstellung begrüßt werden. Er heißt Werner Lemcke, ist 82 Jahre alt und kommt aus Zarrentin. Werner Lemcke  wurde durch den Beitrag des „Nordmagazins“ auf die Ausstellung aufmerksam. Der Kurator der Ausstellung  Dr. Jakob Schwichtenberg überreichte dem Jubiläumsgast nicht nur seine nummerierte Eintrittskarte, sondern beglückwünschte ihn auch mit den Lebenserinnerungen des Baumeisters Georg Adolf Demmler.  Gerührt über diesen Moment bekannte der Jubiläumsgast: „Ich liebe Schwerin".  Vor einigen Jahren hat er sogar einen Walzer mit Text über Schwerin geschrieben.
„Es ist einfach Wahnsinn. Alle, die diese Ausstellung im Ehrenamt möglich gemacht haben und sechs Wochen lang möglich machen, sind einfach baff von der großen Resonanz“, schwärmt Kurator Schwichtenberg.  Neben Stadtansichten und dem gerade erst restaurierten Gemälde der großherzoglichen Jacht „Alexandrine“ sind u. a. Silberschmiedearbeiten, eine wertvolle Hofuniform sowie das Modell der Eisenbahn „Friedrich Franz“ zu sehen. Zusammen werden rund 150 Exponate aus den Depots der stadtgeschichtlichen Sammlung bis zum 29. September täglich von 12.00 bis 17.30 Uhr in der Ausstellung gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Auch die Spendenaktion in der Ausstellung läuft gut: „Bisher wurden 1400 Euro gespendet. Eine großartige Summe für vier Tage Laufzeit!“, freut sich Dr. Jakob Schwichtenberg. Mit dem Erlös soll die alte Holzbohlendecke, die bei den Abrissarbeiten 1975 des Gebäudes Am Markt 13 zum Vorschein kam, restauriert werden. Sie ist eines der wohl ältesten und umfangreichsten Zeugnisse der Schweriner Wohnkultur.

Barrierefreie Ausstellung des Sommermuseums im Schleswig-Holstein-Haus
Im Anschluss an die sechswöchige Stadtgeschichtsausstellung im Säulengebäude wird das „Sommermuseum“ mit seinen wichtigsten Ausstellungsstücken in den barrierefreien Saal des Schleswig-Holstein-Haus umziehen, um dort eine dreitägige Zusatzausstellung als Angebot für geh-, seh- und hörbehinderte Menschen zu zeigen. Voraussichtlich vom 6. bis 8. Oktober sind alle Interessierten dazu eingeladen. „Begleitend werden täglich mehrere Vorträge zu stadtgeschichtlichen Themen gehalten. Ausgesuchte Objekte werden ausführlich besprochen und in ihren stadtgeschichtlichen Zusammenhang eingeordnet. Es wird die Möglichkeit geben, einige Objekte zu berühren und zu ertasten. Dabei wird natürlich auch die eine oder andere Anekdote aus vergangenen Zeiten erzählt“, so der Leiter des Kulturbüros Dirk Kretzschmar. Nach Konsultation der Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt Ines Hennings feilen die unterstützenden Vereine und ehrenamtlichen Helfer gemeinsam mit dem städtischen Kulturbüro an einem Rahmenprogramm für die Zusatzausstellung und wählen in den nächsten Tagen die Objekte aus.