Geteiltes Banzkow endlich wieder vereint

Am 8. August feierten die Bürger an der Störbrücke und hoffen auf baldige Reparatur

Banzkow • Mehr als einen Monat lang war die 2.000-Seelen-Gemeinde vor den Toren Schwerins geteilt. Weil die Störbrücke im Herzen des Ortes zu marode und kaputt war, musste sie seit dem 28. Juni hochgezogen bleiben. Die Folge: Weder die Anwohner, noch Busse oder Gäste des Ortes konnten die Stör passieren. Einige Bürger mussten Umwege von teilweise 15 Kilometern zur Arbeit in Kauf nehmen. Am 8. August war dafür endlich ein Ende in Sicht: Die Störbrücke hat sich wieder geschlossen und soll es vorerst auch bleiben. Das feierten die Banzkower natürlich kräftig – zusammen mit kostenlosem Eis von Antenne MV.
 
„Ich freue mich sehr für meine Bürger”, sagte Bürgermeister Ralf Michalski erleichtert, als sich die Monteure des Wasserstraßen- und Schifffahrtamtes (WSA) Lauenburg am Donnerstag ans das Herablassen der Brücke machten. „Ich habe in den vergangenen Wochen natürlich viele Beschwerden gehört und jetzt können wir dieses Kapitel erst einmal abschließen.”
Und dieses Kapitel begann für die Gemeinde am 28. Juni sehr unerwartet. Erst zur Mittagszeit wurde der Bürgermeister durch das WSA über die Sperrung der defekten Brücke informiert. Zuvor hatte es wegen des bedenklichen Zustands immer wieder Havarien beim Heben und Senken gegeben.
Die Belastung für die 2002 in Betrieb genommene Brücke sei laut WSA zu groß gewesen. Vor allem der Umleitungsverkehr durch die Bauarbeiten an der B 321 habe die Klappbrücke, insbesondere die Brückenlager, sehr mitgenommen.
Im Herbst soll das Bauwerk deshalb repariert werden – dann wieder mit einer 14-tägigen Sperrung. Die Banzkower wünschen
sich für die Zukunft vor allem eins: eine bessere Kommunikation mit dem Amt. Dazu kamen die Bürger am Abend des 8. August zu einer Einwohnerversammlung mit dem WSA zusammen.
Mit dem Schließen der Brücke um 13 Uhr konnte der Verkehr nun aber erstmal wieder fließen. Nur für große Schiffe ist wegen der Durchfahrtshöhe
von nur 1,20 Metern kein Durchkommen mehr.
Mit der Geschichte vom geteilten Banzkow hatte sich Bürgermeister Ralf Michalski im Rahmen der Aktion „Der Antenne MV Eisalarm” bei dem privaten Sender aus Rostock beworben. Und der hat nicht lange gefackelt, seinen Eis-Truck mit ganz viel Eis von EDEKA beladen und die Banzkower besucht. „Wir dachten uns, nach so viel Aufregung und Durchhaltevermögen, haben sich die Leute hier doch mal eine Erfrischung verdient”, so Niklas Winter von Antenne MV. Einen Monat lang war er mit Kollegin Maria Groth in ganz MV unterwegs und verteilte jeden Tag 200 Portionen leckeres
Eis an Hörer, die sich online beworben hatten und ausgelost wurden.
So machte der Eis-Truck auch in Banzkow halt. Auf der Ostseite der Stör trafen sich die Banzkower am 8. August und feierten das lang ersehnten Schließen der Klappbrücke gebührend – mit ganz viel gratis Eis. „Das ist natürlich nochmal eine tolle Sache obendrauf”, freue sich Ralf Michalski über die kühle Überraschung.

BU1: Bürgermeister Ralf Michalski (mitte) hatte am 8. August gleich doppelt Grund zur Freude: endlich wieder freie Fahrt auf der Störbrücke und Gratis-Eis von Niklas Winter (l.) und Maria Groth
BU2:  Mehr als einen Monat lang war Banzkow durch die hochgeklappte Störbrücke zweigeteilt – keine schöne Zeit für die Anwohner
BU3: 8. August, 13 Uhr: Endlich wieder freie Fahrt auf der Störbrücke in Banzkow, Fotos: maxpress