Gestärkt in die Zukunft starten
Programm „JuSt” erhält Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds
Mueßer Holz • Es gibt junge Menschen, die fallen durch alle Raster. Es fängt mit Schwierigkeiten in der Schule an, manchmal kommen Schulden, psychische Erkrankungen oder Drogenprobleme dazu. Ein problemloser Übergang von Schule zu Beruf scheint in solchen Situationen fast unmöglich. Eine angefangene Ausbildung oder ein gefundener Job werden abgebrochen, wenn die Situation sich zuspitzt. Diesen Problemen widmet sich das Programm „Jugend stärken im Quartier” (JuSt), das in Schwerin seit Anfang des Jahres gemeinsam von der Stadtverwaltung, der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und RegioVision fortgeführt wird.
Vor allem die Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern, Fachbehörden, Jobcenter und Wirtschaftsunternehmen haben sich die Projektverantwortlichen auf die Fahnen geschrieben. Sie vernetzen die vorhandenen Angebote für junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen. „Denn wenn wir helfen wollen, müssen wir die Möglichkeiten kennen und sie den Hilfesuchenden aufzeigen”, sagt Norbert Schmid, Berater bei der AWO – Soziale Dienste gGmbH Westmecklenburg.
Je nach Art der Stolpersteine, die den Schülern oder Schulabgängern im Weg zur beruflichen Zukunft liegen, beraten, begleiten und vermitteln die Projektmitarbeiter ihre Schützlinge zu den richtigen Anlaufstellen. Seit April finden Hilfesuchende das Projektteam im „Campus am Turm” (CAT) in der Hamburger Straße 124 in Raum B1.11. Hier ergeben sich durch die Nachbarschaft zum Jobinformationszentrum und anderen Beratungsstellen bereits viele Synergien.
Während sich die AWO und RegioVision als Träger um die Arbeit mit den Jugendlichen zwischen zwölf und 26 Jahren kümmern, laufen alle Fäden in der Stadtverwaltung beim Fachdienst Jugend zusammen. „Die Stadtverwaltung ist die Koordinierungsstelle im Hintergrund. Sie kümmert sich beispielsweise um die Netzwerkarbeit”, sagt Andreas Ruhl, Dezernent für Jugend, Soziales und Kultur. „Jugend stärken im Quartier ist ein absolut spannendes Projekt. Es widmet sich vor allem den jungen Menschen aus Mueßer Holz und Neu Zippendorf, aber auch allen anderen jungen Schwerinerinnen und Schwerinern, auch denen mit Migrationshintergrund.” Genau deshalb hat die Landeshauptstadt eine Förderung durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) beantragt – und die wurde nun bewilligt.
Mit dem Bescheid im Gepäck stattete Andreas Ruhl dem Team im CAT am 8. Oktober einen Besuch ab.
AWO/maxpress