Gemeinsames Projekt zur Suchtprävention an Schulen in M-V

Mit klarem Kopf das Leben anpacken

Gemeinsam haben die AOK Nordost, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen Mecklenburg-Vorpommern – LAKOST – ein neues Projekt an Schulen zur Suchtprävention gestartet. Das App-gestützte interaktive Programm „Dein Leben gehört dir“ beschäftigt sich mit Cannabis und anderen illegalen Drogen. Gemeinsames Ziel der Partner ist es, in den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns den Missbrauch illegaler Drogen durch eine moderne Form der Wissensvermittlung einzudämmen und Abhängigkeiten zu verhindern. 

“Nur mit Verboten kommen wir in der Suchtprävention nicht weiter. Jugendliche sollen von sich aus entscheiden, die Finger von Drogen zu lassen. Dafür müssen sie wissen, welche Risiken mit einem Missbrauch verbunden sind“, betonte Ministerin Hesse bei der heutigen Unterzeichnung der neuen Kooperationsvereinbarung am Gymnasium Am Tannenberg in Grevesmühlen. „Mit der App erreichen wir die Jugendlichen auf einem Kanal, den sie in ihrem Alltag nutzen, und genau darum geht es.“ 

Das neue Projekt richtet sich an Schulen, die am Landesprogramm „Gute gesunde Schule“ teilnehmen und zielt insbesondere auf Selbstreflexion und Motivation der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, ab Jahrgangsstufe 9. Auf mehreren Ebenen erhalten die Jugendlichen und junge Erwachsene nicht nur Transparenz und Klarheit über die Wirkungen und Folgen eines Drogenkonsums sondern auch über akute Suchtgefahren, mögliche Konsummotive bis hin zu juristischen Grundlagen. Durch eine verantwortungsvolle Selbstreflexion sollen sie so präventiv in die Lage versetzt werden, Missbrauch und Abhängigkeit von Drogen zu vermeiden. 

Entscheidend bei „Dein Leben gehört dir“ ist die Nachhaltigkeit: Alle Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen, an deren Schulen künftig das App-gestützte Programm umgesetzt wird, erhalten verbindliche Fortbildungen. So bleiben die Pädagogen beim Thema Drogen auf dem neusten Stand, können das Thema gezielt in den Unterricht einbauen und mit den Jugendlichen im Gespräch bleiben. Während dieser Weiterbildungen gibt es neben Faktenwissen zu illegalen Drogen und rechtlichen Fragen auch methodische Handreichungen, die den Umgang mit dem sensiblen Thema erleichtern. Einen ähnlichen Zweck erfüllen auch die Elternveranstaltungen, die begleitend zum Programm angeboten werden. 

„Illegale Drogen haben nachweislich negative Auswirkungen auf die gesundheitliche Entwicklung junger Menschen. Trotzdem lässt es sich gesellschaftlich kaum verhindern, dass Jugendliche in ihrer Freizeit oder im Umfeld der Schulen mit diesen Substanzen – zumindest passiv – in Kontakt kommen. Umso wichtiger ist es, durch präventive Aufklärung allen – den Jugendlichen, den Lehrern und den Eltern - den Rücken zu stärken“, verwies Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost, auf die Bedeutung des Projektes. „Deshalb unterstützen wir das Präventionsprojekt mit voller Überzeugung.“ 

Rainer Siedelberg, Geschäftsführer der LAKOST MV, erklärte: „Cannabis ist keine harmlose Droge, wie es zum Teil durch die Befürworter einer möglichen Cannabislegalisierung vermittelt wird. Deshalb wollen wir mit unserem Projekt Jugendliche und junge Erwachsene ohne erhobenen Zeigefinger ermutigen, ihr Leben in Eigenregie und vor allem ohne Drogen, zu meistern.“