Für jeden eine eigene Faser

Mit dem city.kom Glasfasernetz der Stadtwerke Schwerin gibt es nie mehr Datenstau

Schwerin • Viele Schweriner haben sich wohl schon gefragt, wozu diese grauen, etwa 1,5 Meter hohen und 1 Meter breiten, schrankähnlichen Kästen in der Stadt eigentlich gut sind. Wer darauf achtet, stellt fest, es gibt erstaunlich viele dieser Multifunktionsgehäuse, kurz MFG. Sie sind oftmals eng an Häuser gebaut oder in verwinkelten Ecken versteckt. Hier folgt ein Blick ins Innenleben und die Funktionsweise dieser Kästen:

Die neuen MFG der Stadtwerke Schwerin verteilen Daten-Lichtsignale über das ultraschnelle city.kom Glasfasernetz der Stadtwerke bis in die Haushalte. Dafür sind die MFG mit modernster Technik und einem eigenen Anschluss an das Highspeed-Internet ausgestattet. Auch das digitale TV-Signal für einen gemütlichen Fernsehabend mit einer Auswahl von über 100 HD-Sendern wird von hier verteilt.
In den unscheinbaren, grauen Kästen heißt es nämlich: Fasern aufteilen. Wie auf dem Bild zu sehen ist, ist das eine filigrane und auch bunte Angelegenheit. Jedem Mehrfamilienhaus wird eine sogenannte Kassette zugeordnet, in der viele sehr dünne, bunte Fasern sorgsam angeordnet sind. Hier werden die einzelnen Glasfasern für den Anschluss jeder Wohnung in einem Mehrfamilienhaus bereitgestellt. Wurde in die Wohnung von Frau Müller von oben links beispielsweise eine blau ummantelte Glasfaser verlegt, so zieht sich genau diese eine Glasfaser von der Wohnung bis zum Multifunktionsgehäuse und wird von dort weitergeleitet. Der unschlagbare Vorteil einer eigenen Glasfaser bis in die Wohnung ist daher, dass es keinen Stau auf der Datenautobahn geben kann. Denn sie versorgt nur einen einzelnen Haushalt.
Diese dünnen, grün oder blau oder rot ummantelten Glasfasern sind die wahren Helden dieser Geschichte. Denn ein Glasfaseranschluss ist die schnellstmögliche Internetverbindung, die es derzeit gibt. Durch einen solchen Lichtwellenleiter werden Daten per Lichtimpulse deutlich schneller und auch störungsfreier zwischen Sender und Empfänger transportiert, als es mit der herkömmlichen Kupfertechnologie – allen Optimierungsbemühungen zum Trotz – je möglich sein wird. Aus diesen Gründen investieren die Stadtwerke Schwerin mit dem Ausbau ihres city.kom Glasfasernetzes in die Technologie der Zukunft.

Exkurs ins Spleißen

Das city.kom Glasfasernetz der Stadtwerke Schwerin wird in unterschiedlichen Bauphasen und Arbeitsschritten ausgebaut. Daher müssen die losen Enden, beispielsweise zwischen dem Anschluss im Multifunktionsgehäuse und der zum Haus führenden Faser, miteinander verbunden werden. Diese spezielle Art der Verbindung zweier ultradünner Glasfasern geschieht über das sogenannte Spleißen. Dabei werden die beiden zu verbindenden Glasfaserenden mikrometergenau justiert und durch einen Lichtbogen (Stromstoß) miteinander verschweißt. Nun können die Daten in Form von Lichtwellen die verbundene Stelle ohne Einschränkungen passieren.

BU: Ein Blick in das Innenleben eines Multifunktionsgehäuses. Fotos: SWS