„Freunde, wo seid ihr?”

Bewährte Türöffner helfen beim Knüpfen neuer Kontakte

Über den Kindergarten der Kinder hat Familie Kiefer schon viele gute Freundschaften schließen können
Über den Kindergarten der Kinder hat Familie Kiefer schon viele gute Freundschaften schließen können, Fotos: privat

Schwerin • Zum Neuanfang in einer fremden Stadt gehört natürlich auch der Aufbau frischer Freundschaften. Doch mit zunehmendem Alter fällt die Kontaktaufnahme nicht unbedingt leichter. Wo lernt man die neuen Freunde kennen? Wie lange dauert es, durch deren Oberfläche zu stoßen und Freizeit entspannt zu teilen?

Für mich als freien Journalisten fällt ein beliebter Tummelplatz übrigens gänzlich aus: Das Büro. Arbeitskollegen gibt es nicht. Vielmehr sitzt man meist mit Telefon und Kaffeetasse am Laptop – auf Dauer ist das verdammt unspektakulär. Nur gut, dass der Sport schon immer mein Türöffner war.
Dafür gibt es in Schwerin jede Menge Angebote. Mein erster Weg führt mich zu den Tennisplätzen am Franzosenweg. Während der Sommerferien gönnte ich mir einmal pro Woche die kostenlose Schnupperstunde. Trainer Martin Huss scheuchte uns über die herrliche Anlage des Schweriner-Tennisclub 1908 e.V. – läuft. Spätestens nach dem großartigen Drachenboot-Festival auf dem Pfaffenteich stand aber auch Paddeln auf der Agenda. Clever wie immer analysierte meine Frau: „Mit 20 Mann in einem Boot – da muss doch was bei raus kommen.“ Da das Wetter immer schlechter wurde, zog es mich letztlich aber wieder in die Handball-Halle. Mit über 50 hatte ich das Thema eigentlich abgehakt, aber wer so ballverliebt ist wie ich, der kommt davon nicht los. Gut – über das Parkett in der Sporthalle Friesenstraße und die Vereinshymne von Günter Gabriel lässt sich streiten. Toll aber ist, wie offen mich das Team aufgenommen hat.
Für meine Frau hingegen hat sich der Traum vom Mitsegeln noch nicht erfüllt. Und hin und wieder trifft man in Schwerin auch auf Skepsis. „Datenschutz” wird groß geschrieben – dezente Zurückhaltung schlägt manchmal Aufgeschlossenheit.
Immerhin – als optimale Kontaktbörse entpuppte sich für uns die Kita. Nicht nur, dass die Schlossgeister auf einem traumhaft schönen Gelände beheimatet sind – auch viele Eltern sind dort sehr aufgeschlossen. Sitta und Lars haben uns schon in ihre Datsche eingeladen, mit Hanni und Markus haben wir Waffeln gebacken. 

Nie so gut gerutscht und geklettert
Kinder wollen toben. Schaukeln, klettern, rutschen – das muss möglichst täglich sein und Schwerin ist diesbezüglich überragend aufgestellt. Unsere Zwillinge werden im Juli drei und sie sind aus dem Häuschen! Gefühlt kommt man alle paar Meter an einem Spielplatz vorbei und das sind aktuell unsere Top Drei:
1. Spielplatz an der Promenade Alte Brauerei. Wackel-Brücken fördern eine gute Balance.
2. Spielplatz am Werder. Die Tarzanschwinge ist heiß begehrt, gleichzeitig lässt es sich am Seeufer mit netten Leuten plaudern.
3. Spielplatz an der Schelfkirche. Die streunenden Katzen sind zahm und kuschelbedürftig. Natürlich ist auch der BUGA-Spielplatz mit seinen Trampolinen angesagt. Nicht zu vergessen die Tummelplätze im Zoo. Für den tierischen Spaß haben wir uns gleich eine Jahreskarte gegönnt.

Patrick Kiefer

Niklas und Vincent spielen am liebsten auf dem BUGA-Spielplatz am Franzosenweg
Niklas und Vincent spielen am liebsten auf dem BUGA-Spielplatz am Franzosenweg