Frage an die Fraktionsvorsitzenden: November 2019

Wie sinnvoll ist ein stadtgeschichtliches Museum im Großen Moor 38?

Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP
Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP:

Schwerin, Landeshauptstadt und Oberzentrum, braucht ein richtiges Stadtgeschichtsmuseum! Das einstige im Großen Moor 38 wurde damals aus mehreren Gründen geschlossen. Dort einen Neustart zu fordern, ist nicht zielführend. Schwerin braucht ein Stadtgeschichtsmuseum, welches für Schweriner und Besucher ein würdiger Ort ist. Daher muss das gemeinsame Finden eines Standorts unsere Aufgabe sein.

Henning Foerster, Fraktionsvorsitzender Die PARTEI.DIE LINKE
Henning Foerster, Fraktionsvorsitzender Die PARTEI.DIE LINKE:

Wir halten das Gebäude für nicht geeignet. Die Stadtgeschichte soll künftig in einem stadteigenen Gebäude präsentiert werden. Dies könnte der Demmlersaal sein. An der Kulturmeile verläuft die touristische Hauptroute, dort ist auch die Touristinfo beheimatet. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Bedingungen bei einem dafür notwendigen Umzug der Stadtvertretung, zum Beispiel in den Perzinasaal, nicht verschlechtern.

Christian Masch, Fraktionsvorsitzender SPD
Christian Masch, Fraktionsvorsitzender SPD:

Schwerin ist eine Stadt mit einer bemerkenswerten Geschichte. Deshalb brauchen wir ein Stadtgeschichtsmuseum, das für alle Menschen gut erreichbar ist. Ein Museum, dass die Geschichte Schwerins zeigt, wäre ein Gewinn für die Schwerinerinnen und Schweriner sowie ein zusätzlicher Anziehungspunkt für Touristen. Dafür kommen mehrere Orte in Frage, was derzeit geprüft wird.

Dr. Hagen Brauer, Fraktionsvorsitzender AfD
Dr. Hagen Brauer, Fraktionsvorsitzender AfD:

Das Ansinnen zeugt von mangelhafter Sachkompetenz. Das Gebäude ist für ein Museum komplett ungeeignet – viel zu kleine Räume, keine Rundgänge möglich, keine Barrierefreiheit. Auch durch teure Baumaßnahmen kann daran wenig geändert werden, da es ein Denkmal ist. Zusätzlich ist die Lage schlecht.  So geht man nicht mit Schweriner Geschichte um und mit dem Geld unserer Bürger auch nicht.

Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger
Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger:

Der Vorschlag ist überhaupt nicht sinnvoll, aus UB-Sicht eher abwegig. Denn genau dieser Standort wurde seinerzeit unter anderem wegen  baulicher Ungeeignetheit aufgegeben. Jetzt müsste die Stadt das Gebäude für 1,3 Millionen Euro zurückkaufen und erheblich investieren, um Barrierefreiheit herzustellen. Daher lehnen wir diesen Vorschlag ab und warten auf das Umsetzungskonzept des Oberbürgermeisters.

Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN:

Das Haus hat Geschichte, liegt auf dem Weg zum Schlossensemble, ist inzwischen saniert und verfügbar – unsere Fraktion sieht hier die besten Chancen, Stadtgeschichte für Schweriner und Touristen zeitnah wieder erlebbar werden zu lassen. Dass die Sammlung präsentiert werden muss, ist angesichts der Welterbe-Bewerbung unstrittig. Darüber hinaus erhält der Große Moor erhält eine Attraktion zurück.