Frage an die Fraktionsvorsitzenden

Wie steht es in Schwerin um die Digitalisierung an Schulen?

Auf Initiative der CDU hat die Stadtvertretung bereits vor zwei Jahren den OB aufgefordert, eine IT-Offensive für die Schweriner Schulen zu entwickeln. Passiert ist seitdem leider nicht viel. Ein ganzheitlicher Medienentwicklungsplan liegt nicht vor. Unsere Schulen drohen den Anschluss an die aktuellen technischen Entwicklungen zu verlieren. Im Nachbarlandkreis gibt es Modellprojekte zur Digitalisierung an Schulen, das wollen wir in Schwerin auch.

Um die Digitalisierung auch an den Schweriner Schulen voranzutreiben braucht es zum einen Zugang zum schnellen Internet und zum anderen die entsprechende Hard- und Software in Klassenräumen und Fachkabinetten. Die Stadtvertretung hat die damit verbundenen Herausforderungen erkannt und bereits im Jahr 2016 eine IT – Offensive beschlossen. Leider befindet sich der daraus resultierende Medienentwicklungsplan erst jetzt in der Feinabstimmung.

Die Digitalisierung ist ein großes Zukunftsthema – auch für Schwerin. Und es gibt Nachholbedarf. Um im weltweiten Vergleich mitzuhalten, müssen unsere Kinder auf das digitale Zeitalter gut und möglichst frühzeitig vorbereitet werden. Dabei geht es nicht nur um Technik in Schulen, sondern auch um moderne Unterrichtsinhalte, die einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien vermitteln. Das schafft Schwerin daher nur gemeinsam mit Bund und Land.

Es müssen zügig mehr elektronische Lehr- und Lernmittel wie Tablets und Whiteboards bereitgestellt werden. Auch die Didaktik und Methodik muss sich ändern; Abschriften von Tafelbildern sind nicht mehr gefragt, sondern interaktive Angebote. Vor allem aber ist es wichtig, die Lehrer mit ins Boot zu holen und zu motivieren, sich auf die Digitalisierung einzulassen. Schulungen und Weiterbildungen für die Pädagogen sind dabei unverzichtbar.

Lehrermangel, marode Gebäude, schlechte Schulverpflegung – von allen Herausforderungen, vor denen wir im Bildungswesen stehen, ist die Digitalisierung der Schulen aus unserer Sicht nicht das dringendste Problem. Wichtiger finden wir z.B. die gleiche Entlohnung der LehrerInnen von der Grundschule bis zum Gymnasium und Lehrerfortbildungen, die die aktuellen Herausforderungen, wie interkulturelle Kompetenz und Medienpädagogik aufgreifen.