Frage an die Fraktionsvorsitzenden

Wie werden die Bürger beim Thema Weltkulturerbe beteiligt?

Das Weltkulturerbe ist eine große Chance für eine Stadt, wie es beispielsweise in Stralsund und Wismar der Fall ist. Es wird in den nächsten Monaten darauf ankommen, die Menschen noch besser mitzunehmen. Wir müssen deutlich machen, welche positiven Auswirkungen der Welterbe-Titel auf unsere Stadt hat, vor allem in den Bereichen Stadtentwicklung und Tourismus. Ich setze dabei weiterhin auf die Unterstützung des Welterbe-Fördervereins.

Wer gezielt sucht, findet jede Menge Infos rund um die Bewerbung mit dem Schweriner Residenzensemble. Es gibt Mal- und Erzählwettbewerbe, Münzverkäufe, Konzerte, Fachkonferenzen und Welterbetage. Aktive Bürgerinnen und Bürger engagieren sich im Welterbeverein oder bei Pro Schwerin. Die breite Bevölkerung mitzunehmen, über die positiven Effekte aufzuklären und so für das Ansinnen zu begeistern, bleibt jedoch eine dauerhafte Herausforderung.

Die Bewerbung zum Weltkulturerbe ist eine große Chance für Schwerin. Bereits heute besitzt das Schlossensemble eine große Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus und ist Anziehungspunkt für viele Touristen. Der Welterbe-Status würde das noch verstärken. Nicht zuletzt deshalb begleitet der Welterbe-Schwerin Förderverein seit mehreren Jahren die Bewerbung intensiv. Jeder, der sich beteiligen möchte, kann Ideen einbringen oder Mitglied werden.

Obwohl die Stadt einiges unternimmt, um das Thema „Weltkulturerbe“ zu propagieren, fehlt vielen Schwerinern noch der konkrete Bezug dazu. Eine Euphorie wie bei der BUGA-Bewerbung ist derzeit nicht spürbar. Es wäre gut, wenn Bürgerforen stattfinden, um Auswirkungen und Vorteile für die Schweriner konkret darzustellen und wo auch Gelegenheit besteht, Fragen zu stellen. Welterbe-Tagungen und Informationen auf der Internetseite der Stadt reichen nicht aus.

Das Thema Weltkulturerbe ist aktuell Gegenstand vieler Gutachten und Debatten von Fachleuten, die die Einzigartigkeit des Residenzensembles begründen müssen. Wichtig ist, dass diese Diskussion nicht abgehoben geführt, sondern für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar gestaltet wird. Dabei sollte auch erwähnt werden: Der ­Welterbetitel verpflichtet uns alle, die Stadtentwicklung künftig behutsam am Kulturerbe auszurichten.