Flüchtige Momente eingefangen
Besondere Ausstellung für das Hospiz
Schwerin • Seine Fotos fangen Momente ein, die flüchtig erscheinen und im nächsten Moment bereits vergangen sein könnten. Dr. Rainer Dahlmeier fotografiert mit Leidenschaft und transportiert dies mit seinen Bildern. Die Kraft und Ruhe, die seine Momentaufnahmen dem Betrachter vermitteln, hat der hauptberufliche Rechtsanwalt nun mit einer speziell zusammengestellten Ausstellung ins Schweriner Hospiz am Aubach gebracht.
„Die Bilder sind eine absolute Bereicherung für unser Haus. Wenn ich jetzt die Flure entlanggehe, habe ich das Gefühl, richtig geerdet zu werden”, schwärmt die leitende Pflegekraft Katy Nülken von den 20 Bildern. Seine Motive hat Rainer Dahlmeier gemeinsam mit der Familie extra für das besondere Umfeld ausgewählt. In jedem Foto liegt eine besondere Symbolkraft oder Spiritualität. „Ich habe die Ausstellung ,Lichtblicke‘ getauft. Sie zeigt die Magie des Augenblicks”, erklärt der Fotograf. Ganz besondere Lichtblicke zeigen beispielsweise zwei Fotos, die Rainer Dahlmeier im Schweriner Dom aufgenommen hat, als die Sonne durch die Buntglasfenster der Kirche fiel und ein kaleidoskopisches Muster auf den Steinboden malte. Eines der Lieblingsmotive von Katy Nülken zeigt die Nahaufnahme einer Pusteblume. „Das Bild ist so symbolisch für unsere Arbeit. Eine Pusteblume kann für eine Familie stehen, von der sich regelmäßig Teile ablösen und verschwinden, durch die aber auch immer wieder etwas Neues entsteht”, sagt sie. Großen Eindruck macht auch das Foto eines schmiedeeisernen Tores, das Rainer Dahlmeier auf dem Alten Friedhof aufgenommen hat. Das leicht geöffnete Tor wirkt durch das einfallende Licht alles andere als bedrohlich oder bedrückend. „Wir hören von unseren Gästen ja oft solche Sinnbilder, wie ,ich muss weiter ziehen‘ oder ,ich gehe durch die Himmelspforten’”, berichtet Mitarbeiterin Rona Busse, warum die Symbolik der Bilder sie so anspricht. „Ich habe mir außerdem überlegt, dass ich die Fotos gerne gegen eine Spende für das Hospiz verkaufen möchte. Wer eins haben möchte, kann gerne anbieten, was er oder sie für richtig erachtet”, teilt Rainer Dahlmeier dem Hospiz mit. Gleichzeitig biete er an, Bilder, die den Bewohnern besonders gut gefallen, zu vervielfältigen, sodass sie an einer Wand im jeweiligen Gästezimmer für Freude sorgen können.
Nele Reiber