Erste Sonderausstellung des Jahres im Freilichtmuseum
Fotografien der Lewitz von Ralf Ottmann und Jürgen Brandt
Schilf wiegt sich im Wiesenstrom, Baumriesen knarren im Wind, Nebelschwaden legen sich schwer und mystisch in die Landschaft. Die Lewitz im Südwesten Mecklenburgs ist ein Naturereignis. Ralf Ottmann, Lewitzranger und -fotograf und Jürgen Brandt, Natur- und Luftbildfotograf, streifen fast täglich und nahezu lautlos durch das Terrain. Mit dabei immer die Kamera. „Pssst“… ein Eisvogel flattert tropfnass vorbei, glitzert im Gegenlicht wie ein Diamant, krallt sich an einen Ast. Klick! Klick! – Auch die Kamera kann beinahe geräuschlos knipsen.
Am Ostersamstag, den 15. April, eröffnen die Fotografen um 15 Uhr die Sonderausstellung im Kunstkaten des Freilichtmuseums Schwerin-Mueß unter dem Titel: „Die Lewitz – eine Naturperle in Mecklenburg-Vorpommern“. Museumsbesucher können zum Saisonstart einzigartige Fotoeinblicke in die Besonderheiten der Natur der Lewitz erhalten.
Wo einst Urwälder standen, liegt heute die größte, zusammenhängende Wiesenlandschaft im nordöstlichen Teil Deutschlands. Die ansässigen Bauern nutzten die Flächen hauptsächlich für das Ernten von Tierfutter. Außerdem verteilen sich 32 Fischteiche auf ca. 800 Hektar und bilden die größte zusammenhängende Teichlandschaft Europas, ein großes blaues Mosaik, in dem Karpfen gezüchtet werden. Flüsse wie Elde und Stör bauten die Menschen zur Müritz-Elde-Wasserstraße und zum Störkanal aus. Zusammen mit weiteren Kanälen entstand ein über 900 km langes, weit verzweigtes Gewässernetz.
Eine artenreiche Vogelwelt profitierte von der sumpfigen Niederungslandschaft. Sie dient einigen Vogelarten als Rast- und Überwinterungsterritorium. 256 Vogel-, 450 Schmetterlings-, 13 Amphibien-, 30 Libellen- und mehr als 100 Pilzarten zeugen von lokal intakten Ökosystemen innerhalb der Lewitz, die es – auch in Zukunft – zu schützen gilt.
Die renommierten Lewitzfotografen laden mit ihrer Fotoschau vom 15. April bis 20. Juni zu Streifzügen durch die einzigartige Landschaft ein. Mit ihrer Ausstellung wollen die Fotografen für einen verbesserten, nachhaltigen Schutz der Lewitz werben.
Fred-Ingo Pahl