Einmal Sani immer Sani

DRK-Schulsanitäter helfen ihren Mitschülern und übernehmen Verantwortung in ihrem ersten Ehrenamt

DRK-Schulsanitäter helfen ihren Mitschülern und übernehmen Verantwortung in ihrem ersten Ehrenamt
Foto: maxpress

Altstadt • „Als ich mal unglücklich von der Slackline gefallen bin, haben die Schul-Sanis mir gleich geholfen – danach wollte ich selber mitmachen“ erzählt Fabienne Müller, 13 Jahre (Foto, auf der Bahre). Jetzt steht sie selber, gut erkennbar an der gelben Weste, mit Mitschülerin Yana Ruban, 18 Jahre (2. v.l.), auf dem Pausenhof des Fridericianum und hat Erste Hilfe-Bereitschaft. Sie gehören zu den 200 Schulsanitätern des Deutschen Roten Kreuzes in Schwerin.

Parallel zu Fabienne und Yana haben zwei Sanis im Schulgebäude Sanitätsdienst. Passiert etwas während der Unterrichtszeit, alarmiert sie eine Lautsprecherdurchsage. Die 32 Sanis am Gymnasium Fridericianum organisieren sich selber. „Wir sind die einzige AG ohne Lehrer – und das klappt sehr gut“, sagt Giselle Kaz, 18 Jahre, aus der 12. Klasse, „denn wir sind eine sehr homogene, tolerante Truppe und helfen uns gegenseitig“, ergänzt sie.
Die Schüler übernehmen Verantwortung. Sie können einen Verband anlegen, leichte Vergiftungen behandeln und die stabile Seitenlage ausführen. Sie legen die Dienstpläne fest, verwalten das Erste-Hilfe-Material und halten ihren Sanitätsraum in Schuss. Alle Einsätze werden sorgsam dokumentiert. Sie üben dabei erstmals ein Ehrenamt aus, tun etwas für andere, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.
Yana meint, der Sani-Dienst habe sie auch selbstbewusster gemacht. Wenn Erwachsene aus Angst, etwas falsch zu machen, schon mal weggucken, ist sie zur Stelle. Meist müssen die Schul-Sanis nur kleinere Blessuren und Kreislaufprobleme behandeln. Dann reicht ein Pflaster oder dass der Mitschüler sich hinlegt und Wasser trinkt. Wenn das nicht genügt, entscheiden die Schüler mit, ob der Rettungsdienst gerufen und die Eltern informiert werden. Als kürzlich ein Schüler vermeintlich wegen einer Verstauchung kam, diagnostizierten die Sanis zu Recht einen Bruch. „Die Rettungskräfte wissen inzwischen, dass sie im ,Fritz‘ eine gute Übergabe erwartet“, lobt Projektbetreuerin Karin Hoffmann vom DRK Schwerin die Schulsanitäter. Wöchentlich guckt sie im Fridericianum vorbei und unterrichtet Erste Hilfe.
„Einmal Sani immer Sani“ steht auf Yanas Sweatshirt. Auch Ex-Sanis gucken regelmäßig vorbei. Gemeinsam helfen schweißt zusammen – und der jährliche Schulsanitäter-Wettkampf. Dieses Jahr gelang dem „Fritz“ unter 130 Sanis ein Doppelsieg. Manchem dient die AG auch zur Berufsorientierung. Ein Ehemaliger ist inzwischen Rettungssanitäter, andere studieren Medizin.
Auch Friederike Leithold, 14 Jahre, möchte später „etwas beim DRK machen, vielleicht im sozialen Bereich“. Dem Ehrenamt wollen sie alle treu bleiben. Denn „anderen zu helfen gibt einfach einen Riesenpush“, weiß Yana.

Die Schulsanitäter sind Teil des Jugendrotkreuz. Für den Schulsanitätsdienst können sich alle Schüler ab der 5. Klasse an ihrer jeweiligen Schule anmelden. Gibt es noch keine Sanis an der Schule, können sie sich zur Etablierung über die Schule an das DRK wenden.

Kontakt Schulsanitäter und Rettungshundestaffel:
Karin Hoffmann
Telefon: (0385) 555 730-16
E-Mail: ehrenamt@drk-sn.de

maxpress/Florian Daniel Maaß