Eine Bienenweide in der Stadt

Imker Christian Friederich kümmert sich um zwei Völker

Schwerin • Viele von uns mögen Honig: auf dem Frühstücksbrötchen, im Tee oder einfach vom Löffel genascht. Nur wenige wissen, dass Bienen für ein halbes Kilogramm zwei Millionen Blüten anfliegen und dreieinhalb Mal die Erde umkreisen. Doch es ist nicht nur die süße Leckerei aus den Waben, die Menschen wie Christian Friederich zum Imker werden lässt.

Auf einer frei gewordenen Parzelle im Kleingartenverein Wiesengrund summt es. Ein kleines Holzhaus im Schwedenstil steht dort. Hier haben zwei Bienenvölker ihr Domizil. Es ist ein schönes Zuhause. In den Gärten ringsherum finden die Pollensammler vom Frühjahr bis zum Herbst viel Nahrung. „Imkern im Kleingartenverein hat Vorteile”, sagt Christian Friederich. In den Gärten können über die gesamte Vegetationsperiode verschiedene Blütenpflanzen gedeihen. Sortenreinen Honig gibt es nicht.

„Aber wieder viel mehr Kirschen am Baum und Beeren an den Sträuchern”, hat der 41-Jährige festgestellt. Seit 2015 befasst sich der dreifache Vater intensiv mit Honigbienen. „Jeder, der sich ans Imkern wagt, sollte einen Paten haben. Und Mitglied im Verein sein”, rät der Schweriner. Aus Gründen der Versicherung, aber vor allem wegen der Tipps, welche die erfahrenen Imker weitergeben. So wie sein Pate Detlef Bolte, Chef des Vereins „Prof. Dr. Friese“, der in Schwerin und Umgebung 45 Mitglieder zählt, seinen Sitz in Grambow hat und jeden zweiten Mittwoch Treffen im „Moorkrug” organisiert. Hier wird gefachsimpelt über bienenfreundliche Bewirtschaftung, über Nützlinge, welche schädliche Pflanzenschutzmittel ersetzen und über geeignete Baumpflanzungen an Straßen.

Imker engagieren sich. Sie haben eine Menge Wissen, damit es ihren „Völkern“ gut geht. Christian Friederich kümmert sich um zwei Beuten mit jeweils bis zu 50.000 Bienen. Jede der Königinnen legt vom Frühjahr bis zum Sommer täglich bis zu 2.000 Eier. Im Hochsommer erntet Christian Friederich seinen liebsten Honig: Lindenblütenhonig. Danach versorgt er seine Völker für die kommende Winterruhe. Bis dahin hat der Imker jedoch viel zu tun: „Ich möchte meine Parzelle zum Bienengarten entwickeln und mit geeigneten Pflanzen für ein gutes Trachtband sorgen.“ Obwohl Bienen bis zu drei Kilometer weit ausschwärmen, brauchen sie das im Wiesengrund nicht. Gartenfreunde und die natürliche Umgebung haben hier eine gute Bienenweide geschaffen. Christian Friederich ist darüber sehr dankbar.


HORNISSE
Hornissen gehören zur Familie der Faltenwespen. Größe: bis zu 2,5, die Königinnen bis zu 3,5 Zentimeter; Nahrung: Insekten. Stiche: nicht so gefährlich wie oft behauptet, sie setzen sich nur zur Verteidigung des Nestes zur Wehr. Geschützte Art!

WILDBIENE
Bis zu 30.000 Wildbienenarten weltweit. Größe: von 1,3 Millimetern bis zu drei Zentimetern. Nahrung: Pollen und Nektar. Nur weibliche Wildbienen können überhaupt stechen, sie tun das nur in Gefahr. 230 Arten in Deutschland auf der Roten Liste!

HONIGBIENE
Der Honigproduzent! Größe: Königinnen bis 1,8 sowie Drohnen bis 1,5 und Arbeiterinnen bis 1,3 Zentimeter; Stich: nur in Situation einer Bedrohung, Stachel hat Widerhaken, absolut schützenswert: Bienen bestäuben 80 Prozent aller Blühpflanzen.

HUMMEL
Sie gehört zur Familie der Bienen und ist bis zu 2,5 Zentimeter groß. Schwach ausgebilderter Stechapparat bei Weibchen, Hummeln können beißen. Wichtiges Bestäuberinsekt: bis zu 1.000 Blüten werden an einem Sommertag angeflogen.

WESPE
Die bis zu 1,8 Zentimeter große Gemeine Wespe sowie die Deutsche Wespe bereiten oft Unbehagen: Sie mögen neben Kuchen auch Steak. Sie hinterlassen Schäden auf Holz (Material zum Nestbau) und können trotz Widerhakens öfter stechen.


BU1: Imker Christian Friederich betreibt im Schweriner Wiesengrund sein Hobby. Er freut sich über größere Erträge im Garten
BU2: Hornisse
BU3: Wildbiene
BU4: Honigbiene
BU5: Hummel
BU6: Wespe
Fotos: maxpress/ Barbara Arndt, fotolia.com / Alekss / guy / D.Pietra

Beitrag von TV Schwerin zum Titelthema: