Ein Unternehmen für Familienmenschen

Working Moms werden im Sanitätshaus Hofmann unterstützt

Schwerin • Eine Studie von 2017 hat ergeben: Mütter, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen – also Working Moms – fühlen sich gestresst, mit der Kindererziehung allein gelassen und haben das Gefühl, trotz Anstrengungen weder ihrem Job noch der Familie gerecht zu werden. Sie sind Leistungsträgerinnen auf doppeltem Grund, verdienen aber oft nur die Hälfte. Was kann getan werden, um Working Moms mehr zu unterstützen? Eine Frage, die im Familienunternehmen Sanitätshaus Hofmann gezielt angegangen wird.

Im Schweriner Sanitätshaus Hofmann werden Kunden schon am Empfang von einer ausgesprochen freundlichen Dame begrüßt. Auch im Verkaufsbereich, in den Werkstatträumen und in der Verwaltungsetage sitzen überall hilfsbereite und nette Frauen, die einen tollen Job machen. Bei einem genaueren Blick hinter die Kulissen fällt auf, dass Frauen in diesem Unternehmen auch 50 Prozent der Führungspositionen einnehmen – nicht nur in der Geschäftsführung selbst, sondern auch in der Leitung der verschiedenen Abteilungen. Fast alle führenden Frauen hier sind außerdem Mütter, einige sogar Mütter von Kleinkindern.
Das Sanitätshaus Hofmann scheint also ein Betrieb zu sein, der sich darum bemüht, arbeitende Mütter bei ihrer Karriere zu unterstützen. Woher kommt das? Chefin Ulrike Hofmann, die das Traditionsunternehmen ihrer Familie in vierter Generation führt, erzählt dazu: „Ich war selbst immer eine Working Mom. Vor der Wende hatte ich dabei eigentlich selten Probleme. Nach der Wende wurde es schon schwieriger. Unser Sanitätshaus musste neu aufgebaut werden, und ich habe sehr viel gearbeitet.
Da keimte dann das schlechte Gewissen meiner Tochter gegenüber und ich hatte das Gefühl, mich zerreißen zu müssen, um alles richtig hinzubekommen.“ Eine persönliche Erfahrung, die auch ihre Entscheidungen als Chefin geprägt hat? „Auf jeden Fall! Ich habe heute sehr viel Verständnis für unsere Mitarbeiterinnen, die Kinder haben. Mehr noch, ich möchte sie gern ermutigen und fördern, denn sie verdienen wirklich Respekt.“ Derzeit arbeiten insgesamt 27 Frauen im Unternehmen. Neun von ihnen sind Mütter von jüngeren Kindern, die zuhause leben. Fünf dieser Working Moms arbeiten in Teilzeit, wie Monique Schukat, die sechs Kinder hat. Die anderen machen einen Vollzeitjob – darunter Nadine Kolacny, Leiterin des Sanitätshauses, und Buchhalterin Franziska Zielinski, die beide direkt nach dem ersten Geburtstag ihrer Söhne wieder mit 40 Stunden eingestiegen sind. Geht nicht? Geht alles: Mit spezieller Unterstützung wie der Finanzierung von Kitaplätzen durch das Unternehmen, mit gegenseitigem Verständnis und in familienfreundlicher Arbeitsatmosphäre.

dm