Ein schwieriger Start ins Leben
Neonatologie & Frauenklinik kämpfen monatelang für Drillinge
Schwerin • Christian und Joanna Buck staunten nicht schlecht, als beim ersten Ultraschall die Nachricht kam: „Sie bekommen Drillinge!“ Doch zur Freude kamen bald auch Sorgen hinzu: Ein verfrühter Blasensprung sorgte dafür, dass Joanna Buck Mitte Juni ins Krankenhaus musste.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Drillingsschwangerschaft liegt bei 1:7000. Diese entstehen üblicherweise, wenn es nach der Zwillingsbildung zu einer weiteren Teilung der Zellen kommt. So auch im Fall von Leon, Johann (Zwillinge) und Friedrich Buck. Die Eltern der Drei erinnern sich an den Tag, als Joanna Buck ins Krankenhaus kam: „Wir hatten ziemliche Angst, es war ja erst die 28. Schwangerschaftswoche! Aber Chefarzt Dr. Stephan Henschen und die behandelnde Ärztin Andrea Beier konnten uns schnell beruhigen“. Nach dem Blasensprung lag die werdende Mutter vier Wochen lang im Krankenhaus, so lange schob das Team den Kaiserschnitt heraus. „Jede Woche zählt bei den Frühgeborenen, gerade wenn es so viel eher als geplant ist“, erklärt Dr. Henschen. „Dass es drei Kinder waren, erleichterte die Situation ebenfalls nicht. Auch durch den vorzeitigen Blasensprung wurde irgendwann das Risiko für Mutter und Kinder einfach zu hoch.“
Drillinge müssen geholt werden
Am 19. Juli entscheiden die Ärzte, die Kinder auf die Welt zu holen. Ein riskantes Unterfangen, denn einer der Jungs wog damals nur knapp über 500 Gramm. Die anderen beiden hatten bereits rund 900 und 1000 Gramm erreicht. Dr. Henschen: „Gerade mit den 500 Gramm bewegten wir uns an der Grenze dessen, was für Frühgeborene als Minimum angesehen wird.“ Direkt nach der Geburt kam der große Vorteil eines Maximalversorgers wie den Helios Kliniken Schwerin zum Tragen: Die Geburtshilfe und die Neonatologie (Intensivstation für Neugeborene) sind mit sehr kurzen Wegen verbunden. Ein interdisziplinäres Team aus Frauen- und Kinderärzten konnte sich so sofort um Mutter und Kinder kümmern. In den ersten Tagen war die Anspannung groß, die Überlebenschancen der Kinder gering. Alle drei hatten einen Leistenbruch, der zusätzlich zur normalen Belastung noch operiert werden musste. Drei Monate lang bangt die Familie auf der Neonatologie, die Eltern Tag und Nacht bei den Kindern. Anfang Oktober kommt die erleichternde Nachricht, dass die Kinder nun über den Berg sind. Der kleinste, Leon, hat es über 3000 Gramm geschafft. Christian und Joanna Buck: „Wir möchten den Teams aus Gynäkologie und Neonatologie von ganzem Herzen danken! Auch in den schwierigsten Zeiten haben sie uns immer Hoffnung gegeben und waren für uns und unsere Kinder da! Wir können jetzt als glückliche Familie nach Hause gehen.“
Patrick Hoppe