Ein Leben für die Kultur im Dorf

Ehemalige Bürgermeisterin Solveig Leo mischt immer noch in Banzkow mit

Banzkow • In Banzkow, südöstlich von Schwerin am Rande der Lewitz, findet der Bürger noch fast alles, was er braucht: eine gute Infrastruktur, Verbände und Vereine, eine freiwillige Feuerwehr, ein Dorfgemeinschaftshaus und es gibt sogar noch den Konsum im Ort. Und dann ist da noch Solveig Leo. Die studierte Landwirtin ist aus Banzkow nicht mehr wegzudenken.

Von 1992 bis 2009 prägte sie Banzkow als ehrenamtliche Bürgermeisterin. In der AGP Lübesse fand sie ihre berufliche Heimat. Die Feldwirtschaft war ihr Bereich. Heute hören die Dorfbewohner von ihr vor allem musikalische Töne. Im „Blasorchester Banzkow“ spielt sie die Trompete und absolviert mehr als 20 Auftritte im Jahr. Seit zehn Jahren spielt sie auch noch in der „Wiesenband“ und macht Tanzmusik für Senioren. Die anderen Musikanten stammen ebenfalls aus älteren Semestern. Zusammen kommen sie auf 378 Lebensjahre.
Ob Dorf- oder Erntefest, mit dem Akkordeon, am Piano oder mit der Trompete – Solveig Leo ist immer mit auf der Bühne und findet den richtigen Ton. Dafür probt sie auch noch jeden Tag, wie sie erzählt.
Auch im Förderkreis der Banzkower Kirche engagiert sich die 75-Jährige fleißig. Mit dem Blasorchester spielt sie dort zu Konzerten und mit ihrer Hilfe wurde erstmals auch eine Hubertusmesse in Banzkow gehalten. „Uns geht es einfach um die Erhaltung der Kirche und um die Kultur im Ort”, erklärt Solveig Leo. Der Ausspruch „Die Kirche muss im Dorf bleiben” werde hier wahrhaftig gelebt.
Und noch ein Hobby hat die umtriebige Landfrau – die Fotografie. Ihr größter Wunsch für die Zukunft ist, ein eigenes Buch mit ihren Natur- und Landschaftsmotiven und ihren Erinnerungen heraus zu bringen. Schließlich hat Solveig Leo schon viel erlebt, gesehen und sicher auch zu erzählen. Und ganz traditionell begann für sie das neue Jahr am 1. Januar mit dem Eisbaden im Störkanal –  keine große Sache für eine Frau, die schon in Sibirien zum Eisbaden war.