Ein Lächeln gegen die Angst

Auch auf die Palliativstation kommen die Klinikclowns

Schwerin • Seit Juni dieses Jahr sind „Die Nasen“ auch auf der Palliativ-Station der HELIOS Kliniken Schwerin unterwegs. „Als Clowns sorgen wir auch hier für unterhaltsame Zerstreuung, wir hinterlassen einen Farbklecks der Freude und wirken so nachhaltig auf die Psyche der Patienten“, sagen Kiki und Fine im hauspost-Interview. „Dies stärkt die Selbstheilungsprozesse und baut zudem bunte Brücken zur ärztlichen Behandlung.“

Spielerisch setzt der Clown sich mit Gefühlen offen auseinander- mit den eigenen und mit denen der Patienten. Dies zu erleben, stärkt auch deren Umgang mit Empfindungen und Gefühlen. Wenn es gut läuft, helfen die Clowns den Patienten, sich aus ihrer Opferrolle zu befreien, indem sie deren Sinn für Humor wieder beleben, sie entzünden neu den Funken der Lebensfreude.

hauspost: Wie unterscheidet sich ihr Aufenthalt dort von Ihrer Arbeit auf der Kinderstation oder in der Seniorenpflege? 

Kiki und Fine: Die Bedürfnisse der Kinder sind doch etwas anders, auch kranke Kinder wollen immer noch  spielen, Kind sein dürfen. Hier können wir als Clowns den Kindern helfen, aus der ungewohnten Klinik-atmosphäre  ein spielerisches, freieres Umfeld zu zaubern. Erwachsene Patienten haben  stärker das Bedürfnis über ihre Krankheit zu berichten, Sprache spielt eine größere Rolle. Unser Spiel ist hier vielleicht auch etwas ruhiger. Auf der Kinderstation spielen wir gerne als Duo. Bei unserem ersten Probespiel auf der Palliativstation haben wir aber schnell gespürt, dass zwei Clowns im Zimmer hier zu viel des Guten sind. 

Der Kontakt zum Pflegepersonal ist hier besonders wichtig und nimmt hier mehr Raum ein. Vor und nach jeder „Clownsvisite“ gibt es einen ausführlichen Austausch.

hauspost: Hatten Sie vorher bereits Erfahrungen mit Palliativstationen? Wie haben Sie sich darauf vorbereitet? 

Kiki und Fine: Wir kennen die Arbeit auf der Palliativstation bereits aus Rostock. Die große Stärke der Klinikclowns ist ihre Empathie, ihre Fähigkeit Stimmungen, Gefühle, Bedürfnisse  im Raum  schnell zu erspüren und darauf einzugehen. Das trainieren wir immer wieder, eine spezielle Vorbereitung gab es nicht.

hauspost: Wie sind ihre ersten Erfahrungen nach den ersten Monaten?

Kiki und Fine: Die Idee kam ja vom Pflegepersonal und das ist immer eine gute Voraussetzung. Wir mussten unsere Arbeit nicht erklären und wurden offen empfangen. Unsere Erlebnisse mit den Patienten sind sehr positiv, da wird viel gelacht, gesungen, erzählt, aber auch umarmt, gestreichelt und getröstet. 

Natürlich sind wir nicht in jedem Zimmer willkommen, schwer kranke Menschen möchten manchmal einfach nur Ruhe, das respektieren wir. Am Anfang gab es da schon fragende Blicke von einigen Patienten: Clowns hier? Habt Ihr Euch vielleicht verlaufen? Aber ebenso oft gab es aber auch schnell ein fröhliches: Hallo, das ist ja wunderbar! Ihr könnt öfter kommen!

Patrick Hoppe