Ein Laden für hüllenlose Waren ist ihr Traum

Existenzgründerin will einen Supermarkt mit unverpackten Lebensmitteln und Produkten in Schwerin

Schwerin • In den Supermärkten türmt sich Plastik auf Plastik – einzeln umhüllte Kekse, verpacktes Bio-Gemüse und künstliche Aromen. Wer möglichst unverpackt einkaufen will, hat es schwer. Es ist zeit- und kostenintensiv. Eine, die das ändern will, und zwar mit einem Unverpackt-Laden, ist Geneviève Braune.  
 
Viele Städte haben ihn schon – den Unverpackt-Laden und die 29-jährige Mutter zweier Kinder ist sich sicher: So etwas braucht Schwerin auch. „Wenn ich hüllenlos einkaufen möchte, muss ich in zig verschiedene Läden gehen. Im Biomarkt Karo kann ich zum Beispiel mein Waschmittel einfach abfüllen (Foto). Trotzdem wäre es doch schön, alles an einem Ort zu haben“, sagt sie.
Im vergangenen Jahr, nahm sie als potenzielle Existenzgründerin am Gründungswettbewerb 2017 teil und gewann. „Wir haben damals auch eine Online-Petition gestartet, bei der sich sehr viele Schwerinerinnen und Schweriner für den Laden aussprachen. Das Interesse ist also auf jeden Fall da.“ Zwar fehlen ihr bis heute die Mittel und richtigen Partner an der Seite, doch ihren Traum will sie noch nicht aufgeben. „Schwerin ist eine sehr grüne Stadt. Es gibt die Klima-Allianz, Second-Hand-Läden und Drogerien für Naturkosmetik. Ein Unverpackt-Laden würde da doch gut reinpassen und wäre außerdem richtig gutes Image für die Stadt.“ In ihrem Laden für „Freie Konsum Kultur – FKK“ möchte sie Basis-Lebensmittel, wie Müsli, Reis, Nudeln, frisches Gemüse aus der Region aber auch Hygineartikel wie Seifen und Schwämme anbieten.

Natürlich sei es schwierig, den Verpackungsverzicht komplett durchzuziehen, aber es sei wichtig, darauf zu achten. „Die Richtlinien, die die EU vorschlägt, sind zwar sinnvoll, kommen aber zu langsam. Bei der Art des Einkaufens muss ein Umdenken geschehen“, so die gebürtige Schwerinerin. So würden sich beim Kochen nebenbei ganz neue Möglichkeit eröffnen. Geneviève Braune empfiehlt außerdem, immer einen Stoffbeutel zum Einkaufen dabei zu haben, öfter mal selbst zu recyceln und zu upcyceln – gerade wegen der bevorstehenden Weihnachtszeit – und vor allem Kinder und Jugendliche bei Lösungsvorschlägen mit einzubeziehen. „Schüler haben immer tolle Ideen, sie sind kreativ und sehen die Welt mit ganz anderen Augen.”

ml